Nur die Hauptmieter sind bekannt
Anzahl der Bewohner in Gemeindewohnungen unbekannt. Neue Software soll Lösung bringen.
KLAGENFURT (mv). Die Stadt Klagenfurt hat Zugriff auf rund 3.200 Wohnungen. 1.700 gehören der Stadt, 1.500 wurden 2006 in die Immobilienverwaltung Klagenfurt (IVK) ausgelagert. Wie viele Personen in den Wohnungen leben, weiß niemand. "Wir kennen nur die Hauptmieter. Haben keinen direkten Zugriff auf das Meldeamt. Deshalb werden wir eine neue Software anschaffen, die beide Datenbanken verknüpft", so der zuständige Stadtrat Frank Frey. Seit seiner Amtseinführung hat Frey 420 Gemeindewohnungen vergeben. "Die Vergabe ist derzeit eine Zettelwirtschaft. Auch das soll sich durch die neue Software ändern", so Frey. Angeschafft wird ein System, das sich bereits in Graz bewährt hat.
Zustand wird erhoben
Im Zuge eines Maßnahmenplans – der mit 90.000 Euro budgetiert ist – soll auch der Zustand der Wohnungen und Häuser evaluiert werden. "Die Wohnungen sind Vermögenswerte der Stadt, trotzdem gab es in der Vergangenheit einen laschen Umgang mit den Sanierungen. Es hat etwa keine Planung mittel- oder langfristiger Sanierungsarbeiten gegeben", sagt Frey und weiter: "Jetzt werden der Zustand der Bausubstanz erhoben und dann eine Planung erstellt, die auch im Budget abgebildet werden kann."
Leistbarer Wohnraum
Kritik übt Frey auch an der Vergabepraxis bei den Gemeindewohnungen in der Vergangenheit. "Man hat den Menschen oft was Gutes tun wollen und ihnen große Wohnungen gegeben, obwohl sie es sich nicht leisten konnten. Das Resultat sind Mietrückstände", erzählt Frey. Nun wurde eine Bonitätsprüfung eingeführt, deren Grundlage die Empfehlung der Arbeiterkammer, dass die Miete etwa ein Drittel des Einkommens betragen soll, ist. "Die Menschen sind mir sogar dankbar, wenn ich ihnen vorrechne, dass sie sich eine größere Wohnung nicht leisten können", ist der Stadtrat überzeugt.
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