Sexsucht boomt im Internet
Experten tagten, wie man dem wachsenden Problem Einhalt gebieten kann.
KLAGENFURT (mk). Das Angebot von Pornoseiten im Internet ist jetzt enorm. Experten schätzen, dass täglich 200 Seiten zusätzlich online gestellt werden. Diese Entwicklung hat natürlich auch Auswirkungen auf die lokalen Betreuungseinrichtungen wie die Berater der Landeshaupstadt Klagenfurt.
Starker Anstieg
Die WOCHE führte ein eingehendes Gespräch mit Ernst Nagelschmied, Leiter der Suchtberatung bei der Stadt Klagenfurt, Aron Kampusch, Klinischer Psychologe, und Claus Kügerl, Kriminalbeamter in Klagenfurt. Alle drei Gesprächspartner waren der Meinung, dass die Problematik der Sexsucht in Onlinemedien auf dem Vormarsch sei.
Lösungsvorschläge
Der Kriminalbeamte Kügerl meint, die Eltern sollten ihre Kinder in der Welt des Internets begleiten: "Was sie in den Pornos sehen, ist nicht die Realität." Über die Nutzung des PC sollte offen gesprochen werden, sagt der Experte. Sollte es aber zu einer Sucht kommen, meint Kampusch, sei es gleich wie bei einem Alkoholiker: "Erst kommt der Kontrollverlust, dann der Toleranzverlust. Irgendwann schauen sich die Süchtigen immer härtere Pornos an." Seitens der Stadt kommt ebenfalls Unterstützung. Gesundheitsreferent und Vize Jürgen Pfeiler will zur Bekämpfung dieser Sucht "ausreichende Ressourcen" zur Verfügung stellen. Beratungschef Nagelschmied pflichtet dem bei und bietet die Hilfe seiner Abteilung an.
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