Analyse abgeschlossen: Klosterneuburg doch kein Drogen Hot-Spot

„Die Analyse gibt uns ein fundiertes Werkzeug in die Hand, um die Diskussion um Klosterneuburg als Koks‐Hochburg richtigzustellen", so Stefan Schmuckenschlager. | Foto: Grobner
  • „Die Analyse gibt uns ein fundiertes Werkzeug in die Hand, um die Diskussion um Klosterneuburg als Koks‐Hochburg richtigzustellen", so Stefan Schmuckenschlager.
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KLOSTERNEUBURG (red.) Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Untersuchung der Technischen Universität Wien. Die Stadt hat ihr Abwasser freiwillig unter anderem auf Kokain untersuchen lassen. Das Institut für Wassergüte kommt zu dem Ergebnis, dass die gefundene Menge als gering einzuschätzen ist. Andere Drogen sind wenig bis gar nicht vorhanden.

Abwasser als Transporteur

Nachdem Klosterneuburg in Zusammenhang mit einer Drogenanhäufung im Donau‐ beziehungsweise im Abwasser gebracht wurde, wollte die Stadtgemeinde es genau wissen: Sie ließ die Untersuchungsergebnisse von der Technischen Unsiversität (TU) Wien aufarbeiten. Nun liegen alle Fakten in Form einer Stellungnahme von Norbert Kreuzinger, Experte des Instituts für Wassergüte an der TU Wien, auf dem Tisch. Der Irrtum, dass Klosterneuburg ein Drogen‐Hot‐Spot sei, geht demnach auf zwei unglücklich interpretierte Untersuchungen zurück:

1. 2013 – „Joint Danube Survey 3“ – Untersuchung des Donauwassers
Bei einer Analyse der gesamten Donau wurde bei Klosterneuburg der höchste Anteil verschiedenster Substanzen – Antiepileptika, Antidepressiva, Halluzinogene, Opiate, sowie pharmazeutische Wirkstoffe – festgestellt. Der Messpunkt befand sich jedoch, wie die TU feststellte, rund 4 Kilometer oberhalb der Einleitung der Kläranlage Klosterneuburgs.

2. 2015 – Untersuchung von Rohabwasserproben aus Kläranlagen auf Drogen
Im Rahmen der „EU‐COST‐Action SCORE, publiziert durch das EMCDDA (European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction), unterzog sich die Kläranlage aus freien Stücken und als ein‐ zige österreichische Kläranlage einer paneuropäischen Abwasseruntersuchung.

Das Ergebnis des „Joint Danube Survey“ kann aufgrund der Probenentnahme rund vier Kilometer oberhalb von Klosterneuburgs Kläranlagen‐Einmündung nicht mit der Stadt selbst in Verbindung gebracht werden und sagt demnach nichts über die Stadt aus. Die Entnahmestelle wurde wegen ihrer Lage im Bereich der Rollfähre lediglich mit dem Ortsnamen „Klosterneuburg“ bezeichnet.
Gefunden wurden Spuren von Kokain, die einer täglichen Menge von 2,5 g und somit etwa einem halben Würfelzucker entsprächen. Anders ausgedrückt seien das ca. 30 „koksende“ Personen pro Tag.
Darüber hinaus wurde auch auf MDMA („Ecstasy“), Amphetamine („Speed“) sowie Metamphetamin („Crystal Meth“) untersucht. Bei MDMA fand sich etwa ein halbes Gramm pro Tag, die anderen Substanzen konnten nicht nachgewiesen werden.

Ergebnisse im Überblick:

Kokain: 83 mg / 1.000 Personen und Tag
MDMA („Ecstasy“ oder „Molly“): 14 mg / 1.000 Personen und Tag
Amphetamin („Speed“ oder „Pep“): 0 mg / 1.000 Personen und Tag
Metamphetamin (Crystal Meth“): 0 mg / 1.000 Personen und Tag

„Dass ein Promille der Einwohner Kokain einnimmt, dürfte Klosterneuburg eher nicht für die Position eines Drogen‐Hot‐Spots oder einer Drogenmetropole qualifizieren“, so Kreuzinger. Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager: „Die Analyse gibt uns ein fundiertes Werkzeug in die Hand, um die Diskussion um Klosterneuburg als Koks‐Hochburg richtigzustellen. Der Technischen Universität und insbesondere Norbert Kreuzinger ist auf das Herzlichste zu danken.“ Weder die Teilnahme an der Abwasserstudie noch seine Stellungnahme haben die Stadtgemeinde Geld gekostet. „Zudem haben wir nun wertvolles Datenmaterial über Spuren von Drogen im Klosterneuburger Abwasser vorliegen, das uns Entwarnung geben lässt.“

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