Vogelkrankheit: Grünfink-Bestände halbiert
KLOSTERNEUBURG. Viele Vogelfreunde entscheiden sich auch über den Sommer zu füttern, um ihren gefiederten Freunden etwas Gutes zu tun. Umso trauriger ist es, wenn täglich tote Grünfinken, auch als Grünlinge bekannt, in den Gärten tot aufgefunden werden. Die Todesursache ist die sogenannte "Trichomoniasis". Das ist eine durch Parasiten hervorgerufene Vogelkrankheit. „Bei freilebenden Tieren kann man nicht aktiv gegen den Parasiten vorgehen. Die wichtigste Maßnahme ist die Ansteckungskette bei den Vögeln zu unterbrechen und große Vogelansammlungen wie beispielsweise an Futterplätzen zu verhindern. Auch Vogeltränken sind bevorzugte Übertragungsorte dieser Krankheit“, so Rene Brunthaler von der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Krankheit und Bebauung
"Es ist wahrscheinlich, dass ein Zusammenhang mit dem Auftreten der Krankheit besteht, da fast ausschließlich Grünfinken betroffen sind“, erklärt Norbert Teufelbauer von BirdLife. Beatrice Aigner, Obfrau des Tierschutzvereins beobachtete bedauerlicherweise ebenso einen Rückgang der Grünfinken in der Region.
Ob der Rückgang nur auf die Krankheit zurückzuführen ist, ist sich Aigner nicht sicher: "Ich würde sagen teils, teils. Auf der einen Seite ist sicherlich die Krankheit ein Problem, auf der anderen die Bebauung. Es wird immer mehr verbaut und gerodet und die Vögel finden keinen geeigneten Brutplatz mehr."
Meldung erbeten
Bis 2012 gehörte der Grünfink mit rund 235.000 Brutpaaren in Österreich zu den Top 15 der heimischen Brutvögel. Sollten Sie einen kranken Vogel entdecken, dann zögern Sie nicht und melden Sie sich bei BirdLife unter 01/5234651 oder office@birdlife.at. Veterinärmedizinische Untersuchungen werden darüber hinaus eingeleitet.
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