Wahlbeisitzer: "Viele haben jetzt Angst, was falsch zu machen"

"Wahlbeisitzer zu sein ist eine Aufgabe im Namen des Staates, hat direkt nichts mit Verwaltung und Politik zu tun", sind sich Stefan Schmuckenschlager und Stadtamtsdirektor Michael Duscher einig.
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  • "Wahlbeisitzer zu sein ist eine Aufgabe im Namen des Staates, hat direkt nichts mit Verwaltung und Politik zu tun", sind sich Stefan Schmuckenschlager und Stadtamtsdirektor Michael Duscher einig.
  • hochgeladen von Bezirksblätter Archiv (Caroline Szarka)

KLOSTERNEUBURG. Während andere mit Familien feiern, Sonntagsausflüge machen oder einfach nur entspannen, sitzen sie in Schulklassen, Hinterzimmern von Gasthäusern und Gemeindestuben. Von sechs Uhr Früh bis 20 Uhr an jedem Wahlsonntag.

Ein gutes Beispiel sein

Die Bezirksblätter haben einige der 246 Wahlbeisitzer in Klosterneuburg gesucht und mit ihnen gesprochen. Über die Liebe zur Demokratie, den Schaden und - jetzt auch den Spott, den man für diese Arbeit nun ertragen muss. "Es ist viel zu tun, man muss den Ausweis kontrollieren, den Wohnort vergleichen, eine Liste führen und ein Protokoll über Brief- und Wahlkarten", erklärt Stefan Hehberger von der PUK. "Wahlbeisitzer in diesem Sinne bin ich nicht, aber Sprengelvorsitzender. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir Walter Wirl und ich als gutes Beispiel vorangehen", erzählt Peter Bachmann von der NEOS.
Doch nicht immer erscheinen alle Beisitzer, oder möchten ihr Amt weitermachen, wie Stefan Mann von der SPÖ meint: "Es gibt manchmal Probleme, alle zu besetzen, viele sind unsicher wegen der Vorkommnisse der Stichwahl. Insbesondere ältere Herrschaften haben Angst, was das Wahlrecht betrifft, etwas falsch zu machen."

Demokratie im Vordergrund

Momentan bekommen Wahlbeisitzer von der Gemeinde 60 Euro als Aufwandsentschädigung. Das ist eine Pauschale und wird in jeder Gemeinde anders gehandhabt.
Doch wie könnte man Wahlbeisitzer weiterhin gewinnen? "Mit einem Apell an die Bürger, dass der demokratische Prozess nur funktioniert, wenn möglichst viele aktiv daran teilnehmen" und "Intensiver über die Funktionen in einer Wahlbehörde informieren, an das demokratiepolitische Verständnis der Bevölkerung appellieren, vorstellbar wäre auch ein sanfter Druck auf subventionierte Vereine, damit sie ihre Mitglieder für diese Aufgabe zu interessieren", sind sich Bachmann und Josef Pitschko von der FPÖ einig. Auch Hehberger sieht eine Möglichkeit zur Verbesserung "in einer Ausschreibung für Bürger und Studenten, aber auch online sein Wahl abgeben zu können, wäre eine Idee – immerhin kauft man auch im Internet ein."

Zur Sache

In Klosterneuburg und den Katastralgemeinden gibt es insgesamt 41 Sprengel, mit einem Vorsitzenden, einem Vorsitzenden-Stellvertreter, drei Beisitzer und drei Beisitzer-Stellvertreter. Ein Wahlgang kostet der Gemeinde 70.000 Euro.

"Wahlbeisitzer zu sein ist eine Aufgabe im Namen des Staates, hat direkt nichts mit Verwaltung und Politik zu tun", sind sich Stefan Schmuckenschlager und Stadtamtsdirektor Michael Duscher einig.
"Der demokratische Prozess funktioniert nur, wenn möglichst viele aktiv daran teilnehmen", erklärt Peter Bachmann von der NEOS. | Foto: Grobner

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