Fehlende Asylunterkünfte: Magdeburg-Kaserne nun doch eine Option?
KLOSTERNEUBURG. Dienstagnachmittag haben sich Regierungsspitze und Landeshauptleute darauf geeinigt, dass die Länder die Unterbringungsquote für AsylwerberInnen bis Jahresende erfüllen. Im Rahmen der Krisengespräche kam auch die Klosterneuburger Magdeburg-Kaserne wieder aufs Tableau – hier könnten laut Kanzler Werner Faymann (SPÖ) bis zu 200 Geflüchtete Platz finden.
Vor dem Ministerrat verwies Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) – sie pocht auf die Nutzung von Kasernen zur Lösung des Platzproblems – auf ein vorliegendes Angebot aus Klosterneuburg für die Nutzung der hiesigen Kaserne. Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) prüfe dies derzeit. Pläne für die Kasernen in Linz/Ebelsberg und Baden wurden erst neulich wieder verworfen.
Angebot – welches Angebot?
Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP) hat kürzlich gegenüber den Bezirksblättern betont, dass er es nicht für wahrscheinlich halte, dass die Magdeburgkaserne als Flüchtlingsquartier umfunktioniert wird (Flüchtlinge? Leider kein Platz) – die Stadtgemeinde selbst hat Interesse das Areal zu erwerben. In einem großen Bürgerbeteiligungsprozess werden derzeit Umgestaltungspläne erarbeitet (Startschuss für zwei visionäre Monate).
Aus dem Bürgermeisterbüro heißt es dazu, dass das vermeintliche Angebot mehr ein Zugeständnis war, sich nicht völlig querzulegen – im Fall des Falles.
Nachtrag vom 3. Oktober 2014: Heute, Freitag, präsentierte Minister Klug das lang erwartetes Reformkonzept fürs Bundesheer 2018. Die Magdeburgkaserne steht darin wenig überraschend auf der Schließungsliste. Insgesamt will der Verteidigungsminister 13 Kasernen schließen. Schon in einer parlamentarische Anfragebeantwortung vom 17. April 2014 hieß es: "Die Ersatzbauten für das Kommando Einsatzunterstützung am Standort Brunn werden auf Basis der jeweils verfügbaren budgetären Ressourcen durchgeführt und sind nach derzeitigen Planungen für das Jahr 2015 vorgesehen. Die Gespräche mit der Stadtgemeinde Klosterneuburg werden rund sechs Monate vor dem Schließungszeitpunkt wieder aufgenommen werden, danach wird der Verkaufsprozeß eingeleitet." Seit 2005 ist bekannt, dass die Schließung der Pionierkaserne geplant ist.
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