Blumen ... ein Meisterwerk
Blumen sprachen ohne Stimme und doch deutlich. Manchmal schickten sie Worte in Bildern. Für die junge Frau hatten Blumen gewiss etwas Magisches. Etwas, das sie sich nicht erklären konnte. Blumen erfüllten jeden Raum mit Leben. Mit Licht. Sie konnte sich nicht sattsehen an ihrer Pracht. So wunderschön. Sie spendeten Liebe und Trost. Auch nachdem sie gestorben waren. Blumen hatten die Macht, auch noch im Tod wunderschön zu sein. Als könne ihnen selbst Gevatter Tod nichts anhaben.
Als sänke selbst die Ewigkeit ihr Antlitz vor so viel Liebreiz.
Aber eine von ihnen übertraf sie alle an Anmut und Grazie. Es war die Edelste unter ihnen. Sie verführte mit ihrem Zauber. Fast fühlte man sich dazu bedrängt, vor Ehrfurcht sein Haupt zu verneigen. So majestätisch. Die Sinnlichste unter ihnen: Die Rose.
Menschliches Blut war es, von dem sie sich nährte. Menschliches Blut war es, das sie forderte. Doch das war ein nur allzu geringer Preis, den fast alle zu zahlen bereit waren.
Es war der Preis dafür, dass man sich an ihrem Wesen ergötzen durfte. Der Preis dafür, ihr entgegenzutreten und sich an ihrem Wesen laben zu dürfen.
Blumen, ein Geschenk des Lebens an sich selbst. Blumen waren ein Zeichen dafür, dass man den Tod nicht zu fürchten hatte. Warum sonst hätte das Leben die Blumen erschaffen? Warum sonst so ein Meisterwerk erblühen lassen?
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