Nektar und Pollen
Bienen und Natur – NEWS
vom fröhlichen Imker
KW 13/2016
Die Biene ist ein Rüsseltier
Bienen können ihre Zunge nämlich virtuos bewegen. Wollen sie Flüssigkeit aufsaugen, formen sie mit ihren Kauladen einen Rüssel drum herum.
Aufräumen kann ja sehr anstrengend sein. Dieser Biene hängt die Zunge vom Hals heraus. Sie ist auf die Varroawindel geflogen und schleckt auf, was brauchbares aus der Beute heruntergefallen ist.
Das ist mal ein Anlass, die Mundwerkzeuge der Biene unter die Lupe zu nehmen. Ich hatte immer gedacht, die Zunge sei mehr oder weniger steif als ich mit der Imkerei begann. Die Zunge der Biene kann herumschlecken und so ähnlich wie ein Elefant mit dem Rüssel, hantieren. Und tatsächlich besitzt die Honigbiene einen Rüssel. Dieser besteht aus zwei Kauladen, die um die Zunge herum zu einer Röhre zusammengelegt werden. Darin bewegt sich die Zunge auf und ab. Zum Einsatz kommt der Rüssel, wenn Flüssigkeit wie Nektar und Wasser aufgenommen werden sollen. Er wird auch für den Austausch von Futter mit den Stockbienen und zum Verteilen von Wasser im Stock zur Klimaregulation benötigt. Wird er nicht gebraucht, werden die Kauladen in eine große Furche unterhalb des Kopfes geklappt.
Löffelchen für die Reste
Am Ende der Zunge besitzen Bienen übrigens eine Art schaufelförmigen „Wischlappen“ (auch Löffelchen unter Imkern genannt), mit dem sie kleinste Flüssigkeitsmengen aufschlecken können.
Multitool = Mandibeln
Feste Nahrung, wie Pollen wird übrigens mit Hilfe der oberhalb der Kauladen befindlichen Mandibeln in kleine Stücke zerkleinert und direkt durch den Mund aufgenommen. Als multifunktionales Werkzeug werden sie zudem eingesetzt, um Wachs zu formen, Stockbienen zu putzen, Brut-deckel aufzuschneiden, Harze zu sammeln und Blüten aufzuschneiden, wenn sie sonst nicht an den Nektar gelangen können. Bienen können mit den Mandibeln sogar ihre Feinde festhalten, um sie besser stechen zu können. – Habe ich selbst schon einige Male mitverfolgen können.
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