Die zwei Marterlpfleger

Josef Wolf und Franz Höfinger renovierten alleine heuer schon fünf Marterln. | Foto: privat
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  • Josef Wolf und Franz Höfinger renovierten alleine heuer schon fünf Marterln.
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NIEDERRUSSBACH / RUSSBACH. Josef Wolf und Franz Höfinger haben sich voll und ganz der Erhaltung und Renovierung der denkmalgeschützten Zeitzeugen Marterln und Wegkreuze im Gemeindegebiet Rußbach verschrieben.

Geschichtsträchtig


In den Alpenländern war und ist die Errichtung und Pflege von Bildstöcken und Marterln eine weitverbreitete Form der Volksfrömmigkeit. Die Motivation ist jener bei Wegkreuzen ähnlich: Als Anstoß zum Gebet unterwegs, als Zeichen der Dankbarkeit für überstandene Gefahren oder Seuchen oder zur Erinnerung an besondere Unglücksfälle oder an bedeutende Personen.
Auch wenn sich um viele Marterln Sagen und wunderliche Geschichten ranken, geschichtlich hat jedes ein meist regionales Ereignis zu erzählen, welches oft Jahrhunderte zurück liegt. Diese Zeitzeugen zu erhalten, aber auch die lokale Geschichte dahinter in Erinnerung zu halten, haben sich die zwei "Marterlpfleger" des Kameradschaftsbundes Rußbach Umgebung verschrieben.

Viel Zeit und auch Geld


Es ist ja jetzt nicht so, dass den Zweien dermaßen fad wäre, dass sie nichts anderes zu tun wüssten, als durch Wald und Feld zu wandern und unbezahlt Marterln zu renovieren. Da steckt schon wesentlich mehr dahinter. "Wir sehen das auch als christliche Pflicht, Zeichen des Glaubens zu ehren und zu erhalten", erklärt Höfinger. Die notwendigen finanziellen Mittel für Materialien werden vor allem vom Kameradschaftsbund gestellt. Bei größeren Renovierungen leistet allerdings auch die Gemeinde ihren Obolus, und wenn es ganz kompliziert und teuer wird, springt auch das Denkmalamt ein.

Helfer erwünscht


"Ein Dritter im Bunde wäre natürlich schon gefragt", sind sich Wolf und Höfinger einig. Zu zweit ist es manchmal doch sehr mühsam. Nichts desto trotz haben sie heuer allerdings schon fünf Marterln gereinigt und neu gefärbt. Kirchsteigmarterl, Markuskreuz, Dreifaltigkeit, Raschkreuz und Weißes Kreuz erstrahlen Dank ihrer Arbeit in neuem Glanz. Bei den Renovierungen erweisen sich die Sandsteinfiguren als die heikelsten. "Die Algen sitzen oft so tief, dass nur mit einer eigenen Lauge erfolgreich gereinigt werden kann", erklärt Höfinger.
Doch Fehler, welche in der Vergangenheit bei Ausbesserungsarbeiten oder Versetzungen gemacht wurden, erschweren immer wieder ihre Arbeit. So wurde das sogenannte Raschkreuz bei einer Versetzung mit Zementputz überzogen, was die heurige Renovierung ziemlich behinderte. Der Zementputz musste ganz vorsichtig und mühsam Zentimeter für Zentimeter gelöst werden, bevor der neue Schutzanstrich aufgetragen werden konnte. "Im ersten Moment ärgert man sich natürlich über solche Widrigkeiten", meint Höfinger. "Wenn dann aber wieder alles in Ordnung gebracht wurde, freut man sich um so mehr."
Josef Wolf und Franz Höfinger haben noch viel Arbeit vor sich. So ist ihr nächstes Ziel die Renovierung des Marterls "Am Leben" und die ständige Pflege, wie Sträucher im Zaum halten und Flurreinigung, braucht auch seine Zeit.

Josef Wolf und Franz Höfinger renovierten alleine heuer schon fünf Marterln. | Foto: privat
Bei Statuen aus Sandstein ist die Algenbildung eines der größeren Probleme und nur mit viel Umsicht zu beheben. | Foto: privat

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