Vor 100 Jahren – 7. Juli 1916
Vor 100 Jahren schrieb die Wochen-Zeitung für das Viertel unter dem Manhartsberge:
"Tropische Hitze. Heiße, schwüle Tage sind eingetreten, die Quecksilbersäule zeigt hohe Temperaturen an. Für den beginnenden Schnitt sind die heißen Tage von besonderer Wichtigkeit. Die Ernte wird dadurch auch qualitativ gut werden. Was uns aber, und zwar speziell in Korneuburg – mangelt, ist die Badegelegenheit in den erfrischenden Fluten der Donau. Alle Nachbarstädte und Orte sind damit vorzüglich ausgestattet; Stockerau, Klosterneuburg, ja selbst Kritzendorf besitzen herrliche Strombäder. Korneuburg ist und bleibt in dieser Beziehung Stiefkind. Gerade in der Zeit der schwersten sanitären Gefahren müssen wir des Bades, das zur Körperpflege und zur Gesundheit in jetziger Zeit gerade so notwendig ist wie die verschiedenen Karten zur Anregung unseres Magens, – entraten. Wir stellen fest, daß in weitestem Umkreise an den Donauufern Korneuburg die einzige Stadt ist, die kein Donaubad besitzt und auch die einzige bleiben wird, wenn auch der Krieg noch zehn Jahre dauern sollte.
Eines könnte aber doch geschehen. Wenn schon im Vorjahre aus der Absicht der Stadtgemeindevertretung, auf der Insel ein Bad nach Gänsehäufelart zu errichten, infolge der ablehnenden Haltung der k.k. n.-ö. Statthalterei nichts wurde, so hätte es eben im laufenden Jahre wieder versucht werden müssen. Für den Fall, als sich diesfalls wirklich unüberbrückbare Schwierigkeiten ergeben hätten, wäre es wohl möglich gewesen ausnahmsweise für Schwimmer die Bewilligung zum freien Baden an einer weniger begangenen Stelle des diesseitigen Donauufers für diesen Sommer zu erwirken. Es hätte nicht gekostet und vielen wäre es eine Wohltat gewesen. Allerdings hätte diese Angelegenheit in die Hand genommen werden müssen, jetzt dürfte es schon wieder zu spät sein."
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