Wo die Liebe hinfällt
Ein Jahr Au pair in den USA stellte die Weichen von junger Langenzersdorferin in Richtung Ehe
LANGENZERSDORF / PHILADELPHIA. Eine Ehe zu schließen ist für Paare neben aller Romantik auch eine Reise auf einen langen gemeinsamen Weg, der neben schönen Zeiten auch manche Hürden bringen kann. Besondere Herausforderungen nehmen interkulturelle Paare an, wie Carina und Adrian Blake. Aber nach einer jahrelangen Fernbeziehung wurde erst einmal mit einem außergewöhnlichen Eheversprechen gefeiert. "Unsere traumhafte Hochzeit war zweisprachig gehalten, und mit Standesbeamtin Marianne Schreyer-Rittsteuer ist eine wunderbar persönliche Note dazu gekommen, denn sie ist sehr auf unsere spezielle Geschichte eingegangen", schwärmt Carina Blake.
Sehnsucht über den Atlantik
Der Schritt in den Hafen der Ehe war lange überlegt, denn vom ersten Kennenlernen in Philadelphia/USA bis zur Hochzeit in Korneuburg vergingen fünf Jahre. Dazwischen lag die Zeit einer Fernbeziehung, mit all ihren Schwierigkeiten und Zweifeln. "Bei einer Liebe auf Distanz ist es ganz wichtig, dass man regelmäßig in Kontakt bleibt. Wir haben uns täglich geschrieben und häufig videotelefoniert, und alle paar Monate eine gemeinsame Zeit verbracht," beschreibt Carina. "Das erste Treffen musste allerdings in Österreich stattfinden, diesen Beweis wollte ich von Adrian," lacht die Frischvermählte.
Black and white
Paare verschiedener Kulturen sind in den USA nichts Besonderes, aber wie reagiert man in Österreich? Auf die Nachricht eines Afroamerikanischen Freundes war beim Vater von Carina doch sehr großes Erstaunen zu bemerken, die Mutter freute sich sofort über die multikulturelle Erweiterung. "Aber nach dem ersten Besuch von Adrian war für alle in meiner Familie klar, warum ich mich verliebt hatte und schloss meinen Freund sofort ins Herz," freut sich Carina über die Zuneigung ihres Elternhauses. Und wie fällt die Reaktion auf der Straße aus? "Manchmal erleben wir überraschte oder intensive Blicke, aber es hat uns noch niemand negativ darauf angesprochen," erklärt Adrian, der mittlerweile recht gute Grundkenntnisse in Deutsch erworben hat.
Für ein Land entscheiden
"Wir haben uns für einen Start in Österreich entschieden, da ich mein Studium abschließen wollte und unser Familienverband hier intensiver ist, " erklärt die angehende Lehrerin. Adrian kann sich schnell auf neue Lebensweisen und Sprachen einstellen, und durch seine verschiedenen Berufserfahrungen als Versicherungsmakler, Autoverkäufer oder bei Hausrenovierungen sind für ihn verschiedenste Berufe vorstellbar. Er will auf keinen Fall untätig bleiben, so hat er sich bereits angeboten, im Flüchtlingshaus Anissa in Langenzersdorf Englisch zu unterrichten, im Gegenzug nimmt er an Deutschkursen teil. "Bis es zu einer Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung kommt, sind noch einige bürokratische Hürden zu bewältigen, aber wir sind sehr zuversichtlich und arbeiten daran," so die beiden jungen Eheleute. Die Freude über ihre gemeinsame Zukunft strahlt aus den Gesichtern von Carina und Adrian Blake und wird ihren gemeinsamen Lebensweg beflügeln.
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