Magic Acrobatics - unvorstellbare Körperbeherrschung

Kornelia Kozyga, Jasmin Pflügl
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Sportakrobatik fasziniert - sie zeigt uns, welche Möglichkeiten im menschlichen Körper stecken. Die „Union Sportakrobatik Krems“ steht spätestens seit den "Magic Acrobatics" TV-Auftritten im Fokus des Interesses und ist auch für Krems zu einem Aushängeschild geworden. Warum der starke Zulauf an sportbegeisterten Kindern eine große Herausforderung darstellt, erfahren wir im Interview mit der sportlichen Leiterin, Kornelia Kozyga.

Kornelia Kozyga gibt den 19 Mädchen im Alter zwischen 9 und 19 Jahren kurze Anweisungen - Aufwärmen und Dehnen funktioniert automatisch. Trainiert wird leistungsabhängig in einem Ö-Kader und einem Internationaler Kader, je nach Begabung und Können. Pro Woche gibt es 3-4 Trainingseinheiten. Die zurzeit 200 Akrobatinnen sind in mehrere Gruppen aufgeteilt, Ziel ist der Sprung in eine der beiden Leistungsstufen.

Den großen Altersunterschied bei den Mädchen sieht Kozyga als pädagogischen Vorteil: „sie lernen, füreinander da zusein und Verantwortung zu übernehmen.“

BB: Frau Kozyga, was erwartet Kinder bzw. Jugendliche, die zum Verein kommen möchten und welche Voraussetzungen gibt es?
K.K.: Neubewerberinnen werden jeden September begutachtet: aufgrund des hohen Zulaufs bei zugleich wenigen Abgängen sind zurzeit leider nur wenige Plätze frei. Mundpropaganda und Werbung sind gar nicht mehr notwendig, eine ungewohnte Situation. Natürliche Abgänge gibt es, sobald Matura oder Berufsausbildung rufen. Manche Mädchen bleiben dem Verein als Trainerinnen erhalten. Sportlich ist die Decke hierzulande mit 25 erreicht - vor allem, weil das internationale Niveau zu hoch ist.

Kraft und Beweglichkeit sind von großer Bedeutung ebenso wie Koordination und Selbstdisziplin. Kinder, die Sportakrobatik betreiben haben viele tolle Voraussetzungen für nahezu jede Sportart. Willkommen sind also alle.

BB: Mit welchen Kosten muss man als Vereinsmitglied rechnen?
K.K.: „80,- Euro pro Semester sind Basis, mit der Leistungsstufe steigt auch der Mitgliedsbeitrag leicht an. Das ist vergleichsweise wenig - die Kinder lernen ja viel fürs Leben. Neben Spaß geht es um Gruppendynamik, Umgang mit Verantwortung, Erfolg, Misserfolg und Disziplin.

BB: Welche Rolle spielt die "Union Sportakrobatik Krems" national und international?
K.K.: Krems steht zurzeit österreichweit ganz oben. Die Anzahl der Sportlerinnen, die wir zu den Wettkämpfen entsenden, macht den Unterschied zu anderen Teams aus. Uns kommt entgegen, dass die Förderungs-Höhe seitens Bund und Land von der Anzahl der Mitglieder eines Vereins abhängt. Wir stellen nicht nur die meisten Sportlerinnen sondern gewinnen auch fast alle Turniere.

BB: Verletzungsgefahr?
K.K.: In Relation zur Anzahl der Trainingsstunden eher gering, vor allem, weil Stürze durch die hohe Körperspannung abgefangen werden. Überknöcheln ist aufgrund der starken Dehnung ein Thema, die Folge sind Bänderrisse, die bis zu sechs Wochen Ausfall bedeuten. Das machen die wenigen Betroffenen durch Ehrgeiz rasch Wett.

BB: Wie wichtig ist richtige Ernährung?
K.K.: Im Unterschied zu den Top-Nationen gibt es bei uns keinen Ernährungsplan. Das Thema fließt jedoch zunehmend in unserem Internationalen Kader ein, da ist was im Entstehen.

BB: Wie familiär geht es bei euch zu?
K.K.: Die Eltern spielen eine große Rolle, vieles steht und fällt mit ihnen. Egal, ob sie die Sprößlinge bis zu vier Mal pro Woche auch aus größerer Entfernung zum Training bringen oder zu Turnieren begleiten. Bei - seltenen - schulische Problemen erfolgt die Abstimmung gemeinsam: „manchmal versuchen die Trainerinnen nach Absprache mit den Eltern positiv auf die Kinder einzuwirken, was immer sehr viel bringt.

BB: Wie ist ihr persönlicher Werdegang?
K.K.: Ich bin seit meinem 5. Lebensjahr beim Verein, war bei vielen Wettkämpfen dabei. Mit 22 habe ich meine damalige Trainerin abgelöst und gemeinsam mit anderen „Mitstreiterinnen“ an einer neuen Struktur gearbeitet. Als sportliche Leiterin habe ich dann Trainingsmethoden anderer Länder bei internationalen Turnieren kennengelernt und vieles auf neue Beine gestellt. Nach den Fernseh-Auftritten haben wir beschlossen, auch an internationalen Turnieren teilzunehmen. Diese Schiene betreue ich gemeinsam mit Jasmin Pflügl.

Hauptberuflich arbeite ich in Wien bei „Gesundheit Österreich“. Am ORG St. Pölten bin ich Spartentrainerin für Leistungssportler in Akrobatik und beim Österreichischen Fachverband für Turnen für die Sparte Leistungssport zuständig.

BB: Welchen sportlichen Wunsch wollten Sie schon immer äußern?
K.K.: Mein größter Traum wäre eine eigene Trainingshalle im Raum Krems mit einer Mindesthöhe von 4,5 Metern und einer Mattenfläche von 12x12 Metern. Vielleicht gibt es ja irgendwo eine alte Fertigungshalle oder Fabrik, die nicht mehr gebraucht wird! Wir sind ja auf die Turnsäle des Piaristengymnasiums und der HAK/HLF in Krems aufgeteilt, was uns personell und zeitmäßig stark reduziert. Eine eigene Trainingshalle würde uneingeschränkten Zugang und die Steigerung auf ein internationales Niveau ermöglichen.

Informationen:
Union Sportakrobatik Krems

Wo: HAK Krems, Langenloiser Str. 22, 3500 Krems an der Donau auf Karte anzeigen

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