Vom Blauen Dunst in der Kunst
Eine Ausstellung im Forum Frohner beleuchtet die wechselvolle Geschichte des Tabaks als Heil und Genussmittel und illustriert die unterschiedlichen Zugangsformen.
„Die Geschichte vom Tabak ist mit der Stadt Krems und seiner Geschichte eng verbunden“, so Dieter Ronte, Direktor des Forum Frohner und gemeinsam mit Sabine Fellner Kurator der Ausstellung „Im blauen Dunst. Tabak in der Kunst“. Ursprünglich als universelles Heilmittel gesehen, kamen die ersten Tabaksamen erst rund 100 Jahre nach seiner Entdeckung in Amerika als neues europäisches Genussmittel nach Paris. Seine fünfhundertjährige Geschichte wurde seit jeher von Werken der bildenden Kunst illustriert. Die Erkenntnis, dass Tabak auch ein Genussmittel sei wurde von holländischen und englischen Seefahrern verbreitet und schließlich führte man das Rauchen auch am Hof der englischen und französischen Könige und die Verbreitung des Rauchens veranlasste den Adel eine neue Form des Tabakkonsums zu kultivieren. Das Tabakschnupfen wurde zum Ritual und Künstler und führende Kunsthandwerker stellten Tabatiere her, die rasch zu den kostbarsten Juwelenobjekten zählten. In Österreich tauchten die ersten Zigarre , genannt Zigari 1818 auf. Zunächst noch schleppend etabliert waren Etui, Zigarrenspitz und Zigarrenschneider bald unverzichtbare Accessoires. Die Zigarre wurde zum Markenzeichen bedeutender Männer. Von Sigmund Freud über Arnold Schwarzenegger bis hin zu Fidel Castro reicht die Liste der Zigarrenliebhaber. Rund 40 Jahre später eroberte sich die Frau mit der Zigarette den Tabakgenuss zurück. Schlank, weiß und von zartem Papier umhüllt wurde die Zigarette rasch Symbol des Femininen, stand aber auch durch ihre schnelle Verzehrart für Nervosität und rasch entflammte Leidenschaft. „Egal zu welcher Zeit Tabak genossen wurde ist er bis heute Anlass zu kontroversiellen und heftigen Diskussionen“, so Ronte. In der Ausstellung, die bis Ende September 2012 zu sehen ist sind unter den rund 100 Werken aus den Beständen der JTI Tobacco Collection Vienna unter anderem Exponate von Ferdinand Georg Waldmüller, Kolo Moser, Kiki Kogelnik, Otto Mühl, Helmut Newton und natürlich Adolf Frohner zu sehen.
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