Langenloiser Firma liefert 3D-Mikroskope bis nach China
LANGENLOIS. Einen völlig neuen Zusatz, der erstmals eine echte 3D-Darstellung der Nanowelt ermöglicht, hat die GETec Microscopy GmbH in Langenlois für Rasterelektronenmikroskope entwickelt. Dem NÖ Wirtschaftspressedienst teilte der geschäftsführende Gesellschafter Ernest Fantner mit, dass dieses Gerät bereits großes Interesse weltweit hervorgerufen hat und sogar nach China geliefert wird. Diese Entwicklung ist dem NÖ Innovationspreis eine Nominierung wert gewesen.
„Dass wir so gute Kontakte nach China herstellen konnten, verdanken wir nicht zuletzt den Aktivitäten der Wirtschaftskammer Niederösterreich und der zwischen China und Österreich bestehenden Forschungskooperation. Hier sind viele Türen geöffnet und Kooperationen vorbereitet worden“, sagte Fantner. Daraus sei ein hochinnovatives Forschungsprojekt mit der Donau-Universität Krems und der Chinese Academy of Sciences entstanden. Von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking sei bereits ein Prototyp getestet worden. Jetzt sei eine Lieferung mit einem Gesamtsystem nach Shanghai unterwegs.
Bei dem von GETech neu entwickelten Zusatz handelt es sich vom Typ her um ein Rasterkraftmikroskop (Atomic Force Microscope), das man mit den meisten Elektronenmikroskopen (Scanning Electron Microscopy) einfach kombinieren kann. Sein geschützte Produktname AFSEM ® - Atomic Force Scaning Electron Microscope.
Der besondere Vorteil dieser Entwicklung besteht darin, dass die Proben nicht auf ein anders Mikroskop getauscht werden müssen, sondern zusätzlich zum bereits verwendeten Rasterelektronenmikroskop mit der Zuschaltung des AFSEM in 3D dargestellt werden. Fantner unterstreicht weiters, dass das AFSEM eine fünf- bis zehnmal höhere Auflösung habe und darüber hinaus eine elektrische, magnetische und thermische Analyse mit Auflösung im Nanometerbereich machen könne, was weltweit einzigartig sei.
Produziert wird das AFSEM zusammen mit Partnern in Bulgarien und Kalifornien. Zum Vertrieb kooperiert man mit der Schweizer Firma Nanosurf. Bereits acht solcher Geräte sind schon in Forschungseinrichtungen im Einsatz, wie bei der UC Berkeley in Kalifornien, der Goethe Uni in Frankfurt und der EPFL in Lausanne. In Österreich werden sie in den Technischen Universitäten Wien und Graz sowie in der Montanuni Leoben verwendet. Obwohl das AFSEM auf den Nanobereich in der Forschung spezialisiert ist, wird es auch schon von einem Automobilhersteller zur Qualitätskontrolle eingesetzt. Für 2017 peilt die GETech Microscopy mit sieben Mitarbeitern einen Umsatz von etwa zwei Millionen Euro an
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