"Gefahr im Verzug" bei Breitenbacher Wehr?

Baumeister Josef Leitner und Kommandant Peter Huber präsentieren die Pläne für den geplanten Um- und Zubau des Breitenbacher Feuerwehrhauses. | Foto: Haun
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Gefährliches Breitenbacher Feuerwehrhaus bedarf dringend Erweiterung

Fünf Einsatzfahrzeuge in drei Garagen - Nicht gerade ideal im Ernstfall bei einer Feuerwehr, derzeit aber bittere Realität bei den Breitenbacher Florianijüngern. Erbaut wurde Haus der Florianis in den 1980er Jahren auf dem Ascher Areal und seit dieser Zeit nicht einmal umgebaut, daher ist es nun auch stark in die Jahre gekommen und die Feuerwehrler kämpfen mit extremen Platzmangel, gibt es doch regen Zuwachs bei der rund 140 Mann starken Wehr.

Aufgrund des akuten Platzmangels im Gebäude mussten einige Gerätschaften wie etwa das große Notstromaggregat zum örtlichen Bauhof ausgelagert werden was natürlich ganz und gar nicht dem Idealfall entspricht wie Kommandant Peter Huber ausdrücklich betont. "Das Problem ist dass mit den ausgelagerten Gerätschaften zu wenig geübt wird", so Huber. Allerdings ist dies bei weitem nicht das größte Problem, denn die wahre Gefahr birgt der extreme Platzmangel in den Garagen: Schutzausrüstung, Material und fünf Fahrzeugen befindensich in drei Garagen. "Wenn da jemand im Einsatzfall überhastet vor ein wegfahrendes Auto gerät, kann das auch tödlich enden!", befürchtet Huber. Weiters verfügt die Wehr auch nur über eine einzige Werkstätte, in der sich ein Schmiermittellager sowie eine Atemschutzwerkstatt und eine Schlosserei befinden. "Das ist absolut nicht mehr zeitgemäß zumal der Bereich Atemschutz ohnehin sehr sensibel ist und es dabei um Leben geht", fährt Huber fort und fügt hinzu, dass auch das Archiv im ersten Stock des Gebäudes, in dem unter anderem alte Uniformen aufbewahrt werden, überfüllt ist.

Deshalb wurden in den vergangenen Jahren mehrere Varianten geprüft und schließlich von Baumeister Josef Leitner, seines Zeichens auch Zugskommandant der Breitenbacher Wehr, ein Konzept für einen Um- und Zubau des Gebäudes entworfen. Laut Leitner wäre die einzige Lösung das Gebäude Richtung Süden zu erweitern und dies würde sich sogar auf die gefährliche Verkehrssituation auf der Kreuzung hinter dem Feuerwehrhaus verkehrsberuhigend auswirken was bei zahlreichen Breitenbacher Gemeinderäten schon mal ein Pluspunkt für das Projekt war, kam es doch auf dieser Kreuzung schon zu einigen bedenklichen Situationen und auch zu Unfällen. Im hinteren Bereich des bestehenden Gebäudes würden eigenen Umkleiden mit Spinds eingerichtet und im vorderen Teil des Altbaus würde der ohnehin zu kleine Kommandoraum mit dem Funkraum vereinigt. Im Neubau würde es zwei weitere Garagenstellplätze geben um alle fünf Feuerwehrautos platzgerecht unterzubringen und auf der Hinterseite des Neubaus wäre ein großes Lager geplant. Auch die Werkstätten würden ausgebaut und in eine eigene Atemschutzwerkstatt sowie eine für Schlosserarbeiten unterteilt und ein Raum für Katastrophenschutz würde ebenfalls eingerichtet.

Die Baukosten werden auf rund 840.000 Euro Brutto geschätzt, wovon voraussichtlich zwischen 40 und 50 Prozent vom Landesfeuerwehrfonds übernommen würden und die restlichen Kosten würden zwischen der Breitenbacher Wehr und der Gemeinde aufgeteilt. Um das Projekt realisieren zu können, müssen jedoch noch zwei Grundstücke angekauft werden. Rund 100 Quadratmeter, die als öffentliches Wassergut gelten, da sich dort vor vielen Jahren ein Bachlauf befand und 414 Quadratmeter eines Grundstücks, das sich derzeit in Privatbesitz befindet befindet.

Da der geplante Neubau der Breitenbacher Volksschule wohl erst 2018 beginnt, gäbe es eine rund eineinhalbjährige Lücke im Budget der Gemeinde, die für das Feuerwehrhaus genützt werden könnte, meinte Bürgermeister Alois Margreiter dazu. Die Kosten für den Neubau der Volksschule, der bereits seit etwa zwölf Jahren im Raum steht, werden auf rund acht Millionen Euro geschätzt. Damit wäre das Budget der Gemeinde für fast acht Jahre völlig ausgeschöpft, so Margreiter.

Bezüglich der Volksschule gäbe es drei Varianten: nämlich die bestehende Schule, welche sich in einem desolaten Zustand befindet und in der ein moderner Schulbetrieb kaum mehr möglich ist zu sanieren und aufzustocken oder eine Neue direkt neben der Neuen Mittelschule zu errichten oder eine Volksschule auf den Turnsaal der Neuen Mittelschule zu bauen und einen neuen Turnsaal zu errichten. Da sich der Gemeinderat in keiner seiner Sitzungen auf eines der drei Projekte einigen konnte, wurde die Dorferneuerung des Landes beauftragt, die seit einigen Monaten alle Konzepte für die Pläne, Projekte und Kosten auf dem Tisch liegen überprüft. Der Architektenwettbewerb soll voraussichtlich im nächsten Frühjahr beginnen.

Auch im Breitenbacher Kindergarten, in dem derzeit fünf Gruppen betreut werden, gibt es Platzmangel. Nächstes Jahr werden ungefähr 120 Kindergartenkinder erwartet, wofür ein sechster Gruppenraum dringend nötig würde. Jüngst startete das Projekt "Kindergartenbus" probeweise – rund 20 Kinder fuhren bereits mit. Sollte die Probephase erfolgreich sein, gehört dieser Bus ab Oktober zum fixen Gemeindeleben.

(von links) Baumeister Josef Leitner und Kommandant Peter Huber präsentieren die Pläne für den geplanten Um- und Zubau des Breitenbacher Feuerwehrhauses

In drei Garagen sind derzeit fünf Feuerwehrfahrzeuge untergebracht was im Einsatzfall sehr gefährlich werden könnte sind (von links) Zugskommandant Josef Leitner und Kommandant Peter Huber überzeugt

(von links) Kommandant Peter Huber und Baumeister Josef Leitner präsentieren die Pläne für den geplanten Um- und Zubau des Breitenbacher Feuerwehrhauses

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