Bilder einer "ver-rückten Heimat"

Tischlermeister Max Schlemaier, Künstlerin Anneliese Sojer, Peter Mader (RK), Bgm Martin Krumschnabel und BH Christoph Platzgummer bei der Vernissage in Kufstein.
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  • Tischlermeister Max Schlemaier, Künstlerin Anneliese Sojer, Peter Mader (RK), Bgm Martin Krumschnabel und BH Christoph Platzgummer bei der Vernissage in Kufstein.
  • hochgeladen von Sebastian Noggler

KUFSTEIN (nos). Von September 2015 bis zum März 2016 wurden im Transitcamp in Kufstein rund 60.000 Menschen auf der Flucht von Mitarbeitern aus dem Roten Kreuz und zahlreichen Helfern des "Team Österreich" betreut. Sie boten den durch Krieg und Elend Vertriebenen Verpflegung, Kleidung, medizinische Versorgung sowie die Möglichkeit sich auszuruhen und zu waschen.
Während dieser Monate wurden von Kindern wie auch Erwachsenen, die in Kufstein Station machten, dutzende Bilder gemalt. Sie erzählen eindrücklich von verlorener Heimat, Krieg und Gewalt, Not und Flucht.

Künstlerin Anneliese Sojer war für das Rote Kreuz in der Camp-Küche aktiv und begann auf Anregung von Peter Mader, Referent für Soziale Dienste im RK-Landesverband Tirol, mit dem Sammeln und Kuratieren besonders beeindruckender Bilder. Auf fünf mobilen Holzhäuschen, die der Söller Tischlermeister Max Schlemaier anfertigte, wurden die prägnantesten Zeichnungen angebracht und am Samstag, dem 20. August, in den "Kufstein Galerien" der Öffentlichkeit präsentiert.

Zur Vernissage der Ausstellung fanden sich zahlreiche Interessierte am Samstagvormittag in den "Galerien" ein. "Ziemlich intensiv beschäftigt", sei das Rote Kreuz in den vergangenen Monaten gewesen, rief Peter Mader zur Begrüßung in Erinnerung.
Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer meinte: "Ich bin berührt, wenn ich diese Bilder sehe – und dankbar dafür, dass diese nun zugänglich gemacht sind." Er dankte auch den vielen Ehrenamtlichen und dem Roten Kreuz "für seinen Einsatz von der ersten Minute an". Weiters rief BH Platzgummer dazu auf, das "Privileg einer Geburt in Tirol zu nutzen, um jenen zu helfen, die dieses Privileg nicht genießen".
Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel erinnerte sich an die "besondere Zeit", in der "das Rote Kreuz ein Fels in der Brandung" war.
Neben LA Andrea Krumschnabel, LA Barbara Schwaighofer und LA Bettina Ellinger waren unter anderem auch Tirols RK-Vizepräsident Hans-Urs Krause sowie weitere Vertreter des Landesverbandes und mehrerer Bezirksstellen des ÖRK in die Galerien gekommen.

"Ver-rückte Heimat" wurde als Wanderausstellung konzipiert. Die Bilder sind noch bis Ende des Monats in den Kufstein Galerien zu sehen, dann soll die Ausstellung im Bezirk Kitzbühel gezeigt werden. Besonders Schulen stünden im Fokus der Organisatoren. Die Ausstellung kann über das Rote Kreuz Kufstein (Tel. 05372/6900) gebucht werden.

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