Hightech in historischen Mauern

Foto: Reiter
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KRAMSACH. Am 19. April 1945 wurden Werkstätte und Wohnhaus der Familie Guggenberger in Brixlegg Opfer eines massiven Bombenangriffs. Ein Jahr später begann die Familie im zerstörten ehemaligen geheimen Triebwerksprüfstand in der Kramsacher Hagau mit dem Aufbau einer neuen Betriebsstätte inmitten von ebenfalls durch Bombardierung entstandener Ruinen.

Modernste Technik ersetzt Sehschlitze

Die damaligen Prüfkammern, Drehkreuze und Treibstoffleitungen im historischen Boden sowie Sehschlitze sind heute noch vorhanden. Wo damals Hightech für Raketen und Flugzeuge geprüft wurden, steht aber seit kurzem – genau 70 Jahre später – modernste Technik des 3. Jahrtausends – eine Wasserstrahlschneidemaschine.

Besuch in der Sagzahnschmiede

Bezirkshauptmann HR Dr. Christoph Platzgummer stattete der Sagzahnschmiede in Kramsach einen Besuch ab, um die historische Werkstätte und die moderne „Wundermaschine“ zu besichtigen. Und er zeigte sich sichtlich begeistert, sowohl von der fast 120-jährigen Firmengeschichte, als auch von den Möglichkeiten modernster Technik, mit der von Holz bis Eisen und Stein alle Materialien bis zu einer Dicke von rund 15 cm in allen nur möglichen Formen computergesteuert geschnitten werden können.

Wasserschneider inspiziert

Beim Wasserstrahlschneiden wird Wasser mit einem Druck von 4000 bis 6000 bar durch eine Düse gedrückt. Dadurch enstehen enorme Geschwindigkeiten. Das Wasser tritt mit Mach 2 als zweifacher Luft Schallgeschwindigkeit (Mach) aus. Der Vorteil ist, das Werkstück bleibt nahezu kalt, weil der Schnitt durch das Wasser sofort gekühlt wird. Durch den Wasserstrahlschnitt entstehen keine Gefügeveränderungen, Aufhärtungen oder schädliche Gase.

Zur Erinnerung erhielt BH Platzgummer eines der ersten Werkstücke, einen „70er“ zur Erinnerung an den 70. Jahrestag des Wiederaufbaus eines Tiroler Traditionsbetriebes.

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