Offizieller Startschuss für's neue Sozialzentrum

Bezirksstellenleiter-Stellvertreterin LA Bettina Ellinger mit Fatma Özcelik Kaya und Kayahan Kaya (Komm!unity). | Foto: Maier
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  • Bezirksstellenleiter-Stellvertreterin LA Bettina Ellinger mit Fatma Özcelik Kaya und Kayahan Kaya (Komm!unity).
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WÖRGL (wma). Mit dem neuen Sozialzentrum der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Kufstein, das in Wörgl in den ehemaligen Räumlichkeiten der Fa. Forstinger an der Brixentalerstraße untergebracht ist, konnte das Rote Kreuz (RK) einen lang gehegten Wunsch realisieren: Kleiderladen, Warenhaus und die Tafel sind nun unter ein gemeinsames Dach gebracht.

Bei der Eröffnungsfeier am 25. Juni, inklusive Segnung durch Kurat Pfarrer Robert Jonischkeit, konnte Peter Mader, Gesundheits- und Sozialdienstreferent des Landesverbandes Tirol, eine Reihe von Ehrengästen begrüßen. So wohnten neben LA Bettina Ellinger, auch Bezirksstellenleiter-Stellvertreterin des RK, Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner, mehrere Gemeinderäte, der GF der Tiroler Soziale Dienste GmbH Harald Bachmeier sowie Hubert März und Wolfgang Schönlechner (Raika Wörgl-Kufstein) der Feier bei. Die Rettungsdienst-GmbH Tirol vertrat GF Andreas Karl, den RK-Landesverband Roman Vieider und natürlich waren Bezirksstellenleiter Heinrich Scherfler sowie eine Reihe von RK-Funktionären mit dabei.

Bei dem Wörgler Sozialzentrum handelt es sich um eine Erfolgsgeschichte deren Ideengeber eigentlich Peter Mader ist.
Die drei Sparten Kleiderladen, Warenhaus und die Tafel haben nun kein Platzproblem mehr und sind auf einer Gesamtfläche von 850m² untergebracht. Betreut wird das Sozialzentrum von rund 70 Mitarbeitern, die bis dato nicht weniger als 25.000 freiwillige Stunden leisteten, so Mader. So wurden neun Tonnen Kleidung an rund 7.000 Kunden verkauft, 30 Tonnen Warenspenden betreut und 60 Tonnen an Lebensmitteln über die Tafel ausgegeben.
"Dazu, Warum wir dies machen, sei nur ein Satz gesagt", so Bezirksstellenleiter Scherfler: "Aus Liebe zum Menschen! Wir wollen damit auch einen sozialen Mehrwert in Wörgl und Umgebung schaffen. Wir bekommen die Lebensmittelspenden von Geschäften aus der Umgebung, Lebensmittel die ansonsten weggeworfen werden!"
Im Warenhaus und im Kleiderladen werden teils qualitativ hochwertige Dinge zu erschwinglichen Preisen angeboten. "Wir wollen, dass Produkte, die ansonsten auf dem Müll landen, wieder einem Zweck zugeführt werden. Die Räumlichkeiten sollen auch als Räume der Begegnung gesehen werden, wo sich Menschen treffen und austauschen. Uns ist es auch wichtig, dass wir damit Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, oder die an der unteren Einkommensgrenze sind, dementsprechend unterstützen. Aber wir haben hier auch Arbeitsplätze geschaffen und die freiwilligen Frauen und Männer können hier einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen. Wir können dies nur tun, weil wir viele Ehrenamtliche haben die ihre Freizeit opfern", gibt Scherfler zu bedenken.

In Österreich gibt es 90 Kleiderläden, 17 davon finden sich in Tirol. Jede Frau und jeder Mann kann die Angebote nutzen, einzig, der "Normalbürger" zahlt für die Waren ein klein wenig mehr als sozial Bedürftige. Unter dem Second Hand Warenangebot sind sehr viele Sachen die noch hervorragend in Schuss sind, teilweise ist auch Neues zu finden. Der Reinerlös aus den Verkäufen kommt wiederum sozialen Projekten, wie etwa der Tafel, zugute.
Gerade die Tafel ist eine sehr wichtige Einrichtung, leider gibt es immer mehr Menschen die sich das Leben und das Essen nicht mehr leisten können. In der Tafel werden Menschen mit geringem Einkommen unterstützt. Wöchentlich gibt es eine kostenlose Lebensmittelabgabe. Bürgermeisterin Hedi Wechner sieht die Aufgaben des Roten Kreuzes mittlerweile sehr vielschichtig: "Ich bin persönlich sehr stolz auf dieses Sozialzentrum, nicht nur aus Liebe zum Menschen sondern aus reiner Notwendigkeit. Solche Einrichtungen wird es in Hinkunft in vielen Städten geben müssen."

Peter Mader bestärkte das Bestreben hin zu nachhaltigen Projekten: So wird im Herbst in Wörgl ein Lernhaus eröffnet – das zweite im Bezirk nach dem Kufsteiner Lernhaus. Roman Vieider vom RK-Landesverband sieht im neuen Wörgler Sozialzentrum eine Signalwirkung für andere Landes- und Bezirksstellen. Er wies darauf hin, dass österreichweit nicht weniger als 80.000 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter rund um die Uhr für die Menschen da sind.
Pfarrer Jonischkeit bemerkte nachdenklich, dass gerade in Zeiten des Flüchtlingsstroms gewisse Gesetze und Bettelverbote erlassen würden, "damit wir die immer größer werdende Armut nicht mehr so sehen oder nicht sehen müssen".
Bernhard Eder und Peter Schollerer (Teamleiter d. Sozialzentrums) wurden von Bezirksstellenleiter Heinrich Scherfler mit der "Henry-Dunant-Medaille" ausgezeichnet.

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