Zeltlager mit Blick hinter die Passions-Kulissen

Wolfgang Hammerschmied und Angelika Hechl (Jungschar) mit Johann Kröll (v.l.) und dem Passionsspielhaus im Hintergrund.
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THIERSEE (nos). "Es ist immer wieder schwierig, jüngere Menschen für die Passion zu begeistern", das musste Johann Kröll, Obmann des Thierseer Passionsspielvereins, schon öfters zur Kenntnis nehmen. 95 Prozent der Besucher sind zumindest über 40 Jahre alt:

"Wir haben das Problem, dass uns die klassische Zielgruppe langsam wegstirbt."

Nun will der Verein gemeinsam mit der katholischen Jungschar neue Wege gehen und einen Fokus auf die Jugend legen. "Wir wollen den Jungen etwas Besonderes bieten, darum veranstalten wir ein Jugendcamp, rund um den See und im Passionsspielhaus", freut sich der Obmann. An drei Tagen, vom 5. bis zum 7. August, will man besonders 12- bis 16-Jährigen einen spannenden Blick hinter die Kulissen der Thierseer Passionsspiele bieten, verbunden mit zahlreichen Freizeitangeboten rund um die geplante Zeltstadt am Ost-Ufer – für einen Unkostenbeitrag von 10 Euro. Den Rest bestreitet der Passionsspielverein mit Partnern udn Sponsoren.
"Wir wissen, dass hinter der Jungschar eine hervorragende Organisation steht, die die entsprechenden Erfahrungen mitbringt. Für uns ist so ein Zeltlager etwas ganz Neues", erklärte Obmann Kröll.
Angelika Hechl ist seit 20 Jahren für den Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg tätig und war, wie Wolfgang Hammerschmied (kath. Jungschar), gleich begeistert von der Idee der Thierseer und dem Team: "Selten hatten wir bisher solche Partner, die so in der Sache drin sind wie die Thierseer Passionsspieler." Hechl und Hammerschmied sehen im Sommerlager durchaus ein "Pilotprojekt", das man ausweiten könnte. Zumindest alle sechs Jahre soll es zu den Spielen im Hochtal stattfinden.

Camp für Gruppen mit Betreuern

"Unsere Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche von 12 bis 16 Jahren, etwa Firm- oder natürlich Jungschargruppen beziehungsweise die katholische Jugend", beschreibt Wolfgang Hammerschmied den Rahmen, "aber an sich sind wir offen. Es sollten nur Gruppen mit Betreuern sein, bei Einzelpersonen ist das schon allein wegen der Aufsichtspflicht schwierig."

Angedacht ist eine Zeltstadt am "Strandbad-Ost" für maximal 600 Teilnehmer, denn "mehr passen nicht ins Passionsspielhaus", wie Obmann Kröll erklärt. Auf dem Programm steht nach den Anreise am Freitag ein gemeinsamer Abend am See, am samstag gibt's den Blick hinter die Kulissen der Passionsspiele, Gespräche mit den Spielern, auf Garderobe und Maske, und nachmittags eine Aufführung, die überwiegend für die Teilnehmer reserviert sein wird. Ein gemeinsamer Gottesdienst am Sonntag soll den "würdigen Abschluss" bieten. In diesen Rahmen wollen die Veranstalter verschiedenste Freizeitaktivitäten einbinden, etwa Bogenschießen, Schwimmen oder Wandern. Johann Kröll ist jedenfalls überzeugt:

"Den Kindern wird nicht langweilig."

Auch an einem Schlechtwetterprogramm wird gefeilt: "Wenn uns der Herrgott keinen Sonnenschein schickt, können wir zum Beispiel auf die Eisstockhalle ausweichen und dort Bogenschießen", so Kröll weiter. Dann könnten die Kinder und Jugendlichen auch statt in der Zeltstadt in dne Turnsälen der Thierseer Schulen untergebracht werden.

Großer Spaß und viel Potenzial

Allein im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg sind rund 2.500 Kinder und 300 Gruppenleiter in der Jungschar aktiv: "In fast jeder Pfarre gibt es eine Jungschargruppe", freut sich Angelika Hechl. Sie sieht es als Aufgabe "ein positives Bild on Kirche und Gesellschaft zu vermitteln". Der klassische Einstieg ist dabei der Zeitpunkt der Erstkommunion, wie Wolfgang Hammerschmied erläutert. "Eine Anwaltschaft der Kinder in der Pfarrgemeinde", sei die Organisation. Und neben sinnvoller Feizeitgestaltung rund um Kirche und Gemeinschaft habe die Jungschar noch einen großen Vorteil, wie Hechl feststellt:

"Die Jungschar kost' nix"

Im Gegenteil, die Jungschar bringt viel, zum Beispiel mit der Sternsingeraktion: 1,8 Millionen Euro in diesem Jahr – "Hilfe getragen von Kindern".
Auch diese Aktion habe nach dem zweiten Weltkrieg klein angefangen, meint Hammerschmied, eventuell könnte etwas ähnlich großes einmal aus dem Passionscamp in Thiersee werden. Passionsspielverein-Obmann Johann Kröll präsentierte das Camp jedenfalls auch schon beim Kongress "Europassion", wo über 100 europäische Passionsspielorte jedes Jahr ihre Erfahrungen und Ideen austauschen. Viel positives Feedback kam retour: "Wenn am Ende aus unserem Lager ein Netzwerk entstehen könnte, um solche Camps europaweit durchführen zu können, wäre das natürlich optimal", sind sich die Veranstalter einig.

Weitere Infos gibt es im pdf-Folder und auf der Homepage der Katholischen Jungschar der Erzdiözese Salzburg. Anmeldeschluss: 17.6., Anmeldung für Gruppen via Email oder telefonisch unter 0662/8047-7580.
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