WÖRGL: Jakobsweg mit "Jovi" - Einnahmen - Spende an eine bedürftige Familie in der Höhe von 1.800.- Euro

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(wma) "Weg vom Geld!" - Das dachte sich auch Christian Zangerl genannt auch "Jovi" zu seinem 30. Geburtstag vor sechs Jahren und machte sich ohne Geld auf dem Jakobsweg nach Spanien mit dem Ziel Santiago de Campostela. Von Wörgl ging es über die Schweiz und durch Frankreich ins 2.900 km entfernte Santiago. Auf seiner viermonatigen Reise quer durch Europa pilgerte Jovi von Kloster zu Kloster, von Hütte zu Hütte, vereinzelt auch mal ein Haus meistens aber schlief er im Zelt oder einem Holzverschlag. Dabei traf er nicht nur interessante Menschen, sondern erlebte auch das ein oder andere Abenteuer, dass Christian Zangerl bei einem Benefizvortrag im Komma in Wörgl zum Besten gab. Und wer ihn kennt, weiß dass Jovi ja nahezu ein Eigenbrötler vielleicht für viele eine Sonderling ist. Allerdings ein Sonderling über dessen Lebensart und Freiheit ihn viele beneiden. Ach ja, einer seiner Gründe diesen Weg zu gehen war die Tatsache dass sein Gewicht ein Zuviel von 19,37 kg aufwies und diese Kilos wollte er auch loswerden. Daher auch die orthodoxe Beginnzeit des Vortrages um 19,37 Uhr.

Wer Christian Zangerls Vorträge kennt, der weiß, dass sie nicht nur immer einem guten Zweck dienen, sondern auch die Lachmuskeln strapazieren da er eine Vortragsart hat die einmalig ist und die Menschen innerlich auch anspricht! So erlebte er bei seiner Wanderung in den vier Monaten so manches Abenteuer für das man ihn beneiden muss. Ohne Geld war sein Devise, nur dabei blieb es nicht da immer wieder ihm Geld ohne zu Bitten gegeben wurde. Auch an Essbarem und Trinkbarem wurde Christian Zangerl immer versorgt. So gibt es unter den kirchlichen Einrichtungen eine Art Gesetz dass besagt das Pilgern zu helfen ist. Seine erste Rast legte er in der Wallfahrtskirche Maria Brettfall ein. Weiter ging's dann nach Inzing wo er dem Pfarrer die Füße wusch. Pro Tag legte ich 40 bis 50 Tausend Schritte zurück, so der Pilger-Jovi. In der Schweiz kam er ohne einer Vorwarnung in eine militärisches Sperrgebiet wo gerade eine Übung stattfand und er faktisch als Feind gefangen genommen wurde, aber nur kurzzeitig. Ein betuchter Schweizer gab Zangerl 100 Franken mit dem Hinweis er solle sich eine Nacht in einem Nobelhotel gönnen. Nun, wer Zangerl kennt weiß dass es dies nie machen würde und so kaufte er einem Pilgerkollegen namens Cornell, den er auf dem Weg traf und der kein Zelt hatte, einfach für dieses Geld ein Zelt. Aber auch verdienen musste er sich seinen Obolus mit dem herrichten einer Terrasse oder etwa dem Streichen einer Blockhütte. Aber ich wurde unzählige male zum Essen und auch Übernachten eingeladen und konnte wunderbare Menschen kennen lernen.

Und so kam ein Abenteuer zum anderen. In Frankreich etwa ist gesetzlich verankert dass Pilgern und Durstigen jeder Wasser geben muss. Wohl ein Novum dürfte der Pilgerbrunnen vor der Bodega Iraches in Spanien sein wo auf einer Seite kühles Wasser und auf der anderen Seite köstlicher Wein herausrinnt, weiß Christian Zangerl zu erzählen. Von Spanien sind nicht viele Bilder, leider, so Jovi da die Kamera Bekanntschaft mit Wasser machte und ihren Geist aufgab. Und endlich, nach 2.900 km, nach viel Abenteuer aber auch um 19,37 kg leichter, war ich glücklich und mit mir und der Welt zufrieden in Santiago de Campostela angekommen.

Ein Grundsatz von Christian Zangerl war immer dass seine Vorträge etwas bewirken sollen. Wer will, wer möchte, soll diesen Jakobsweg gehen, egal wie, egal wann, egal in wie vielen Etappen, geht einfach, es ist euer Weg, je weniger mit euch gehen desto intensiver werdet ihr den Weg und die Natur verspüren.

Zum Abschluss verloste Jovi eine Reihe von netten Preisen unter den Gästen. So durfte sich etwa Lucia Riedel über einen Geschenkkorb freuen und Astrid Meischberger über einen Bauernmarktgutschein in der Höhe von 50.- Euro, neben vielen kleineren Preisen.

Von Stefan Margreiter / Happy Schischule Oberau wurde ein Gutschein über einen dreitägigen Schikurs für die Lebenshilfe Wörgl der postwendend an die Lebenshilfe übergeben wurde.

Zuletzt konnte "Jovi" erfreut mitteilen dass die Einnahmen in der Höhe von 1.800.- Euro einer in Not geratenen Wörgler Familie zugute kommen soll. Bürgermeisterin Hedi Wechner bedankte sich herzlich und hat bereits eine Familie im Auge bei denen es an den Wichtigsten Sachen fehlt, zwei Kinder sind da und die Mutter immer wieder krank. Diese Einheimische Familie wird dieses Geld dringend brauchen. Herzlichen Dank!

Wo: Komma, KR. Martin Pichler-Straße, 6300 Wörgl auf Karte anzeigen
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