Hochwasser: Kundl fühlt sich im Nachteil

NR Carmen Schimanek wird mit der FPÖ einen neuen Landtags-Antrag ausarbeiten.
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  • hochgeladen von Melanie Haberl

WÖRGL/KUNDL (mel). Bei der Diskussion rund um die Errichtung eines Hochwasserdammes in Wörgl meldet sich nun auch Kundl zu Wort. Wenn der Damm gebaut wird, müssten die Gemeinden Kundl und Radfeld Flächen zur Verfügung stellen, die im Falle eines Hochwassers überflutet werden können. "Kundl und Radfeld müssten 319 Hektar Fläche zur Verfügung stellen und Wörgl gar keine. Dass wir beiden Gemeinden alles alleine 'ausbaden' müssen, ist inakzeptabel und entspricht nicht dem Gleichheitsgrundsatz", so Kundls VBgm. Michael Dessl in einer Aussendung.
Laut Dessl sei jetzt das Land Tirol am Zug, um den bestmöglichen Schutz der Bewohner zu gewährleisten. Dies wäre seiner Meinung nach mit der Schaffung von zusätzlichen Retentionsflächen, wie z.B. Almböden am Berg, möglich. So könnte das Wasser schon im Ursprung zurückgehalten werden, und möglicherweise wären dann im Inntal nicht mehr so viele Retentionsräume nötig.

Finanzmittel vom Bund
Auch auf Bundesebene wird laufend über die Wörgler Hochwasserproblematik diskutiert. Nationalrätin Carmen Schimanek (ehem. Gartelgruber) ärgert sich jedoch darüber, dass ihr Hochwasser-Antrag im Umweltausschuss vertagt worden ist, und zweifelt die von Bundeminister Andrä Rupprechter zugesagten Gel-der für den Dammbau an: "Auf meine Frage, wann Andrä Rupprechter seine Finanzmittel für den Wörgler Damm freigibt, war von ihm kein Wort zu hören. Ich nehme Minister Rupprechter und Landeshauptmann Günther Platter bei ihrer Ehre, dass sie dem parteipolitischen Geplänkel ein Ende setzen. Ich will, dass sie zu ihrem Wort stehen und endlich Taten folgen lassen."
Auf Nachfrage des Bezirksblattes erklärte Andrä Rupprechter, dass er definitiv zu seinen Zusagen stehe. "Die betroffenen Gemeinden, vor allem die Stadt Wörgl, müssen in einen konstruktiven Dialog treten. Ständige Schuldzuweisungen helfen niemandem, schon gar nicht der Wörgler Bevölkerung. Sobald die Planungen abgeschlossen sind, wird das Geld vom Bund bereitgestellt."

Neuer Antrag geplant
Die FPÖ will zudem im Landtag einen neuen Hochwasser-Antrag einbringen. "Wir fordern eine Änderung des Raumordnungskonzepts nach Vorarlberger Modell, damit das Land 'blaue Zonen' ausweisen kann." Somit würden sich die Verhandlungen über mögliche Retentionsflächen erübrigen. Schimanek hofft, dass auch dieser Antrag im Februar-Landtag von allen Parteien unterstützt wird.

NR Carmen Schimanek wird mit der FPÖ einen neuen Landtags-Antrag ausarbeiten.
Kundls VBgm. Michael Dessl fordert die Gleichbehandlung aller Gemeinden.
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