Söller kämpfen gegen Lärm

Andrea Haselwanter-Scheider und Isabella Gruber (beide Liste Fritz) mit Anrainer Andreas Hosp vor der Lärmschutzwand (v.l.).
  • Andrea Haselwanter-Scheider und Isabella Gruber (beide Liste Fritz) mit Anrainer Andreas Hosp vor der Lärmschutzwand (v.l.).
  • hochgeladen von Carmen Kleinheinz

SÖLL (ck). "Mittlerweile ist das Schlafen bei offenem Fenster nicht mehr möglich. Das war früher nicht so", zeigt Anrainer Andreas Hosp auf, wie der gestiegene Lärmpegel das tägliche Leben verändert. Hosp wohnt im Söller Ortsteil Wies, der nördlich der B178 liegt.
Um 18 bis 22 Millionen Euro wurde die Bundesstraße in dreijähriger Bauzeit neu gestaltet und 2012 eingeweiht. Als Teil dieser umweltfreundlichen Neugestaltung wurde im Bereich der BP-Tankstelle eine über drei Meter hohe Lärmschutzwand errichtet: allerdings nur auf einer Seite. Die-se Tatsache führt vor allem für die Bewohner im Ortsteil Wies zu einer erhöhten Lärmbelastung. Betroffen sind jedoch auch die Ortsteile Pirchmoos und Dorf.

Glaswand angedacht
Ein Gutachten sowie eine Lärmkarte des Lebensministeriums belegen die hohe bzw. gestiegene Lärmbelastung für die rund 400 Anrainer. Um die Situation zu verbessern, ist im Sommer 2014 die Errichtung einer eineinhalb Meter hohen Glaswand auf der anderen Seite der Lärmschutzwand geplant. Diese Lösung wurde in der Söller Gemeinderatssitzung Ende November präsentiert. Die Kosten dafür würden zwischen 200.000 und 300.000 Euro betragen, die Finanzierung sei aber noch nicht geklärt, meint Anrainer Hosp.
"Die Glaswand wird aber auf keinen Fall die ursprüngliche Lebensqualität wieder herstellen", ist Hosp skeptisch und Andrea Haselwanter-Scheider, Klubobfrau der Liste Fritz, spricht sogar von einer "Husch-Pfusch-Aktion". Denn die Glaswand sei nicht "schallschluckend" und würde den Lärm reflektieren. Zur gestiegenen Lärmbelastung trägt auch die Geschwindigkeitsbeschränkung in diesem Abschnitt bei: Diese wurde von 60 auf 80 km/h angehoben.

Forderung nach Prüfung
Andreas Hosp hat sich nun mit dem Problem an die Politik gewandt, die Liste Fritz kämpft nun gemeinsam mit ihm für eine neuerliche Prüfung der Situation, um die beste Lösung im Sinne der Anrainer zu finden. Die Liste Fritz will sich auch im Landtag für die Anrainer einsetzen.
"Eine unabhängige Stelle soll das weitere Vorgehen prüfen", fordert Isabella Gruber, Bezirkssprecherin der Liste Fritz. Eine Lärmschutzwand müsste laut Hosp und der Liste Fritz zumindest jene Höhe der gegenüberliegenden Wand haben und aus demselben Material bestehen. Auch eine Reduktion der Geschwindigkeit wird gefordert.

Bürgermeister will Glaswand
Johann Eisenmann, Bürgermeis-ter der Gemeinde Söll, ist froh über die "Nachbesserung mit der Glaswand". Das Gutachten aus diesem Jahr sei bereits ein unabhängiges gewesen, so Eisenmann. Die Lärmmessung zweifelt er nicht an. Hosp habe persönlich nicht das Gespräch mit ihm gesucht, so der Bürgermeister. Eisenmann glaubt jedenfalls, dass die Glaswand wieder zur Ruhe im Ortsteil Wies führen wird.

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