Hochwasser: "Das Land ist am Zug"
Die Gemeinden Kundl und Radfeld fordern ein durchdachtes Hochwasser-Konzept für die gesamte Region.
KUNDL/RADFELD (mel). Für die Gemeinden Kundl und Radfeld wäre ein Dammbau in Wörgl mit Änderungen bei den bestehenden Überflutungsbereichen am Inn verbunden.
Wie berichtet, stellen im Großraum Wörgl die beiden Gemeinden miteinander bereits 319 Hektar an Retentionsflächen bereit, was rund 60 Prozent der von den 16 Gemeinden bereitgestellten Flächen ausmacht. "Nach den Plänen des Landes soll nun aber künftig in Kundl und Radfeld zusätzlich zu den bestehenden Flächen ein aktives Fluten mit mehreren Millionen Kubikmetern Wasser ermöglicht werden. Das ist für uns inakzeptabel", sind sich Kundls VBgm. Michael Dessl und Kundls Bgm. Anton Hoflacher einig.
Überprüfung gefordert
Radfelds Bgm. Josef Auer wünscht sich eine Kontrolle der Berechnungen für den Gefahrenzonenplan und einen angemessenen Hochwasserschutz für alle Gemeinden. "Aufgrund des derzeit vorliegenden Gefahrenzonenplans ist eine räumliche Entwicklung unseres Dorfes nicht mehr möglich. Rot-gelbe Zonen dürfen nur östlich des Maukenbaches liegen", beklagt Auer. Zusätzlich erhofft er sich Baumaßnahmen an der Autobahnbrücke für die Verbesserung des Hochwasserschutzes von Rattenberg und Radfeld.
In Kundl gelten die großen Retentionsflächen im Bereich St. Leonhard und Weinberg als "Produktionsreserven der Kundler Landwirtschaft". Die Bürgermeister der beiden Gemeinden haben zum Thema Hochwasserschutz bereits Stellungnahmen an das Land abgegeben.
"Der geforderte Schutzdamm ist dringend notwendig, und wir sind auf jeden Fall für einen schnellstmöglichen Dammbau. Parallel dazu muss das Land aber nach passenden Flächen suchen. Es kann nicht sein, dass hier nur zwei Gemeinden Überflutungsbereiche bereitstellen müssen. Es muss eine faire Lösung gefunden werden", so die Bürgermeister der beiden Gemeinden.
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