„Heimat pflegen – Zukunft ernten“ – Landwirtschaftskammer zu Besuch im Hochtal

Mahd am "Vorder-Branterhof“– keine leichte Aufgabe für die Bauern Jakob Thaler, Josef Hechenberger und Thomas Thaler (v.l.). | Foto: Silberberger
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  • Mahd am "Vorder-Branterhof“– keine leichte Aufgabe für die Bauern Jakob Thaler, Josef Hechenberger und Thomas Thaler (v.l.).
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WILDSCHÖNAU. Auch diesen Sommer besuchen Spitzenvertreter der Landwirtschaftskammer im Rahmen ihrer Bezirkstour verschiedenste Betriebe in ganz Tirol. Der Fokus liegt dabei auf dem LK-Jahresmotto „Heimat pflegen – Zukunft ernten“, das einen bewussten Schwerpunkt auf die Chance und die Bedeutung von Regionalität in der Landwirtschaft legt.
Am vergangenen Freitag stattete Präsident Josef Hechenberger, Alm-Obmann Sepp Lanzinger, Kammeramtsdirektor Ferdinand Grüner, Bezirksbauernbundobmann Hans Gwiggner, Bezirksbäuerin Margreth Osl und BGM Hannes Eder dem „Vorder-Branterhof“ und der „Holzalm“ einen Besuch ab.

Der "Vorder-Branterhof“ von Sebastian und Maria Thaler in Oberau ist einer jener Höfe, der nur durch harte Handarbeit zu bewirtschaften ist. Bauer Sebastian Thaler schilderte recht eindrucksvoll den steinigen Weg, den er bereits als junger Mensch gehen musste. Ein Weggehen vom Hof stand trotz aller schwerer Schicksalsschläge nie im Sinn. Die Familie – Gattin Maria und auch Sohn Jakob – hält zusammen, und wenn’s notwendig ist, so kommen auch Geschwister und Bekannte zum Helfen.
Vor kurzem wurde auch der Nachbarhof gekauft und wird derzeit auf Vordermann gebracht. "Eine solche Einstellung ist großartig", sagt Präsident Josef Hechenberger, "dadurch werden auch weitere Generationen die immer wichtiger werdende Berglandwirtschaft überleben".
Insgesamt 14 ha Grünland weist der Familienbesitz auf, davon sind rund 9 ha Mähfläche. 8 Kühe, 7 Stück Jungvieh, 7 Hühner und ein Hahn leben auf dem „Vorder-Branterhof“.
Das es hier weitergeht dafür sorgt nun bereits die junge Generation, Sohn Jakob ist mit Feuereifer bei der Sache. Im Sommer hilft er Zuhause, im Winter arbeitet er in einer Skiwerkstätte. Vielleicht tritt er einmal in die Fussstapfen seines Vaters und macht die staatliche Skilehrerprüfung.

Beim Bezirksbesuch von LK-Präsident Josef Hechenberger kam bei der Hofbesichtigung auch die aktuelle Debatte rund um die Anbindehaltung von Kühen zur Sprache. „Wer so ein Verbot fordert, hat jeglichen Bezug zur Realität verloren“, findet Hechenberger klare Worte zu dieser Thematik. „Die Anbindehaltung hat nichts mit Tierquälerei zu tun und darf nicht generell verteufelt werden. Gerade im Berggebiet ist sie unumgänglich, weil vielfach schlichtweg der Platz für einen Laufstall fehlt. Außerdem sind die Bauern ohnehin gesetzlich verpflichtet, für ausreichend Bewegungsmöglichkeiten und Auslauf zu sorgen.“
Weiter Vorteile sind, dass die Tiere durch den regelmäßigen Kontakt ruhiger im Umgang mit Menschen sind und auch das Verletzungsrisiko für die Tiere selbst geringer ist.

„Saugutes“ Almleben

Die zweite Station im Rahmen des Bezirksbesuches war die Holzalm im Gemeindegebiet von Hopfgarten. Auf der Gemeinschaftsalm von insgesamt 20 Bauern werden jeden Sommer rund 160 Kühe gealpt, deren Milch direkt auf der Alm von zwei Käsern zu verschiedensten Produkten weiterveredelt wird. In den letzten Jahren ist dazu eine stets steigende Anzahl von Almschweinen gekommen. „Heuer haben wir 107 Schweine auf der Holzalm, die im Herbst unter anderem von der Firma Hörtnagl abgenommen werden. Dieses Fleisch ist sehr gefragt, da es eine wirklich hervorragende Qualität aufweist“, erklärt Almobmann Johann Misslinger. Kein Wunder: Neben viel Auslauf bekommen die Almschweine täglich bestes Futter – feinstes Gräser, ausgewähltes Getreide und natürlich die Molke aus der Käseproduktion.

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