Nachhaltig: Schwoicher brauen Bier aus Brot von gestern

50 Kilo Brot landen pro 1.000 Liter in der Maische für's "BAKER's Bread Ale" von "Bierol" und der Bäckerei Therese Mölk. | Foto: Bäckerei Therese Mölk
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  • 50 Kilo Brot landen pro 1.000 Liter in der Maische für's "BAKER's Bread Ale" von "Bierol" und der Bäckerei Therese Mölk.
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SCHWOICH/VÖLS. Die Idee ist einfach: Man nehme Brot von gestern als Basis für ein ganz spezielles Craft-Bier. Die Bäckerei Therese Mölk bringt in Kooperation mit der jungen Schwoicher Kleinbrauerei "Bierol" ein spezielles Trinkerlebnis ins Bierregal.

In Österreich landet jedes fünfte Stück Brot im Abfall. Mit fünf Projekten zur Vermeidung von Lebensmittelmüll wirkt Therese Mölk diesem Trend der modernen Wegwerfgesellschaft entgegen. „Deshalb landet Brot von gestern bei uns nicht in der Tonne, sondern wir entwickeln und produzieren daraus neue Produkte. So entsteht ein nachhaltiger Kreislauf“, erklärt Mathias Mölk, Bäckereileiter von Therese Mölk in Völs, eine zentrale Säule seiner Unternehmensphilosophie.

Ein Nachhaltigkeitsworkshop in Wien brachte das Völser Bäckerteam auf die Idee, aus Brot von gestern nachhaltig Bier zu brauen. In Kooperation mit "Bierol", einer kleinen Brauerei aus Schwoich bei Kufstein, landete dieser Gedanke schließlich im Braukessel. Beim Maischen ersetzt das Brot ein Drittel des Braumalzes. Das Malz und 50 Kilogramm Brot pro 1.000 Liter liefern die Stärke, die beim Brauprozess in vergärbaren Zucker umgewandelt wird. „Was dabei herauskommt, freut die Nase und kitzelt den Gaumen: ein starkes Craft-Bier mit feiner, malziger Duftnote und fruchtigen Hopfenaromen“, beschreibt Mathias Mölk das Trinkerlebnis, das in einem intensiven Entwicklungsprozess perfektioniert wurde.

Natur, Handwerk, Zeit

Das Wort „Craft“ steht für Handwerk. Das handwerklich gebraute Bier unterscheidet sich schon auf den ersten Schluck von industriell hergestellten Produkten. Ein wichtiges Argument für Mathias Mölk, der sich dem Leitsatz „Natur, Handwerk, Zeit“ verschrieben hat: „Die Unternehmensphilosophien von 'Bierol' und Therese Mölk passen perfekt zusammen. Wir freuen uns, einen so leidenschaftlichen und kreativen Partner für dieses Projekt gefunden zu haben.“
Einige Zeit hatten die Schwoicher am "Bread Ale" zu tüfteln, bevor es schließlich zum ersten Mal in breiterer Runde verkostet werden konnte. "Für die Maische einen Brotanteil zu verwenden war auch für uns komplett neu, da mussten wir zu Beginn viel experimentieren, damit Farbe und Geschmack so herauskommen, wie wir uns das vorgestellt haben", erzählt "Bierol"-Brauer Christoph Bichler. Er erklärt auch, dass das "Bread Ale" keine komplette Neuerfindung, sondern eigentlich eine uralte Brauvariante ist: "Auch das Bier, das die Ägypter vor tausenden Jahren brauten, wurde mit Brot eingemaischt".

Das neue Brotbier wurde beim "GLOBAL 2000 Wiesenrock Festival" in Wattens erstmalig ausgeschenkt und stieß auf ein äußerst positives Echo bei den Festivalbesuchern. Auch im "Bierol Taproom", dem Restaurant der Brauer in Schwoich gab's das Ale schon zu kosten. Mölk: „Jetzt ist das Craft-Bier reif für die Öffentlichkeit und wird ab Montag 12. Dezember in ausgewählten MPreis Märkten und allen T&G Filialen unter dem Namen 'BAKER’s Bread Ale' erhältlich sein.“

Eckdaten zum BAKER’s Bread Ale

  • Alkoholgehalt: 5,8 Prozent Vol.
  • Stammwürze: 13,8°P
  • Abfüllmenge: 330 ml
  • Empfohlene Trinktemperatur: 6°C
50 Kilo Brot landen pro 1.000 Liter in der Maische für's "BAKER's Bread Ale" von "Bierol" und der Bäckerei Therese Mölk. | Foto: Bäckerei Therese Mölk
In Schwoich bei Kufstein wird nun auch Bier aus altem Brot gebraut. | Foto: Bäckerei Therese Mölk
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