Praktikums-Projekt an der Fachschule in Kufstein

Manfred Hautz (WK), Direktor Markus Höfle (HLW FW Kufstein) und die beiden Schülerinnen Laura Wilson und Lucy Brückner (v.l.).
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  • Manfred Hautz (WK), Direktor Markus Höfle (HLW FW Kufstein) und die beiden Schülerinnen Laura Wilson und Lucy Brückner (v.l.).
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KUFSTEIN (nos). An der Fachschule für wirtschaftliche Berufe (FW) in Kufstein wird seit diesem Schuljahr ein österreichweit bislang einzigartiges Projekt durchgeführt. Direktor Markus Höfle und WK-Spartenobmann Manfred Hautz zeigten sich gemeinsam mit Fachvorständin Barbara Wachter und Klassenvorstand, Projektleiter Manfred Fürst begeistert über den ersten Durchgang.

Seit diesem Schuljahr gilt auch für FW-Schüler im zweiten Ausbildungsjahr ein verpflichtendes, achtwöchiges Berufspraktikum zu absolvieren. Da dieser Blick in die Betriebe nach Meinung der WK und der FW-Leitung allerdings zu spät erfolge, entschied man sich, gemeinsam ein Projekt anzugehen. Nun schnuppern die Fachschüler aus Kufstein bereits im ersten Schuljahr eine Woche lang bei Betrieben in der Region, um den Berufsalltag in Büro oder Gastronomie kennen zu lernen.
"Es geht dabei um mehr Praxisbezug", betont Direktor Markus Höfle, "wir haben uns gefragt, wie wir die FW aufwerten können." Die Schüler "hinauszuschicken in die Wirtschaft und sie ein Projekt machen zu lassen", so Höfle, sei nützlich, denn "da entscheiden sie sich dann, ob sie weiter eine Schule besuchen, oder in die Wirtschaft gehen wollen". Die Liste von Unternehmen, die hierfür zur Verfügung stehen, erho die Wirtschaftskammer. Einige Schüler kümmerten sich auch selbst um ihren Praktikumsplatz. Der Primärfokus liegt dabei auf Betrieben aus dem Tourismusbereich.

"Wir wollen und werden das Projekt weiterführen, da wir sehr viel positive Resonanz von Seiten der Betriebe und der Schüler bekommen haben!"

Das stellen die Verantwortlichen gemeinsam fest.
Spartensprecher Hautz freut sich, "dass wir das so hinbekommen haben". Schüler relativ früh für Praktika zu begeistern und Betriebe überregional vorzustellen – "diese Möglichkeit ist genial". Hautz gehe es auch darum "die Eltern zu überzeugen, dass die 70-er Jahre vorbei sind, und sich die Hotellerie gewandelt hat". Die Berufsbilder seien attraktiver, ebenso Bezahlung und Arbeitszeiten. Er will mit der Aktion "junge, motivierte und interessierte Leute in den Tourismus bringen" und findet:

"Wir können es uns leisten, dass die Kinder vorab den Beruf kennen lernen."

Klassenvorstand Fürst verwies mit Stolz auf "phänomenale Arbeitszeugnisse", die seine Schützlinge ausgestellt bekamen. In Schulnoten wurden Auftreten und Arbeitsqualität bewertet. Auch die Schüler wurden nach den Praktika befragt: 51 Prozent hat das Praktikum gefallen, 62 Prozent fanden es interessant und 92 Prozent haben dabei Neues gelernt.

So ging es auch Laura Wilson und Lucy Brückner (beide 15). Laura entschied sich für das Reisebüro "Ruefa" in Wörgl, fand die Erfahrung "sehr lehrreich". Das Unternehmen schätzte die Schülerin rasch. Lucy arbeitete eine Woche lang beim Ebbser Oberwirt mit.
"Sie waren wirklich vollwertig eingesetzt", freut sich Barbara Wachter, "obwohl sie vorher nur kurz in die Tätigkeiten hineingeschnuppert haben". Diektor Höfle bestätigt, dass dies der einzuschlagende Weg sei: "es geht nicht darum eine Woche lang Gläser zu polieren, sondern um Intgration in die Arbeitswelt.
Auch bezahlt werden die Pflichtpraktika, nämlich nach Kollektivvertrag orientiert nach der Lehrlingsentschädigung.

Von Seiten der Betriebe habe es eine starke Nachfrage gegeben, bestätigen Manfred Hautz und Markus Höfle, es gab mehr Angebote als genutzt werden konnten, viele Betriebe meldeten sich von sich aus. "Wir bemühen uns sehr, Fachpersonal heranzuziehen, das uns dann auch bleibt", meint Hautz. Gerade mit der FW zu kooperieren macht Sinn: Nach der dreijährigen Ausbildung haben die Schüler den "Restaurantfachmann" oder "Bürokaufmann" in der Tasche, etwa die Hälfte der Schüler besucht im Anschluss einen Aufbaulehrgang an einer Tourismusschule wie z.b. St. Johann, weiß Höfle. Er glaubt, dass sich mit der kommenden Ausbildungspflicht bis zum 18. Lebensjahr viel Zulauf für die Fachschulen ergeben werde.
Hautz ist von der Branche und ihren Möglichkeiten ebenso klar überzeugt, wie von den Praktikanten: "Die meisten Praktika in Tirol werden im Tourismus gemacht. Praktikanten sind super belastbar, aber sie sollen auch fair bezahlt werden.

In der Gastronomie kannst du mit einer klassischen Lehre ganz klar Karriere machen, vom Koch bis zum Hoteldirektor.

Speziell mit einer österreichischen Ausbildung hat man weltweit Abeitsmöglichkeiten und ist gefragt."

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