KOMMENTAR: Bundeskanzler als Selfie-Star
Das „Selfie-Match“ hat Christian Kern klar gewonnen – und zwar gegen seinen Vorgänger Werner Faymann. Dieser überzeugte zwar vor drei Jahren bei seinem Besuch an der FH Burgenland mit einem souveränen Auftritt, das Interesse der Studenten für ein gemeinsames Kanzler-Foto war jedoch überschaubar.
Christian Kern wurde hingegen von den Studenten wie ein Popstar empfangen. Fast wäre man dazu verführt, von einem Hype zu sprechen.
Ein ähnliches Bild zeigte sich übrigens bei der Abendveranstaltung in Neudörfl mit rund 500 SPÖ-Kommunalpolitikern, wo es rund eineinhalb Stunden dauerte, bis der Bundeskanzler alle Foto-Wünsche erfüllte.
Nun sollte ein Politiker nicht nur nach seiner Außenwirkung, seinem rhetorischen Talent oder seinem Outfit beurteilt werden. Damit sind noch keine Arbeitsmarkt-, Flüchtlings- oder Koalitionsprobleme gelöst.
Aber wenn es Kern gelingt, neben seinem telegenen Auftreten mit politischen Inhalten zu punkten und mit etwas mehr Mut als sein Vorgänger für die Umsetzung von sozialdemokratischen Ideen zu kämpfen, könnte die SPÖ wieder an Profil gewinnen.
Damit wäre zumindest der Weg für Wahlerfolge geebnet. Davon gab es in der Vergangenheit ja nicht allzu viele.
Das Pressegespräch mit Bundeskanzler Kern an der Fachhochschule Burgenland in voller Länge
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