Neues Impfkonzept für Kärnten startet heute

Eine Ausweitung des kostenlosen Impfangebots ist geplant: | Foto: pixabay

Mit dem heutigen Tag ist das Impfscheckheft Geschichte. Für den Kärntner Nachwuchs startet die elektronische Impfcard. "Verbunden damit ist eine Ausweitung des kostenlosen Impfangebotes“, so Gesundheitsreferentin Beate Prettner. Die Impfcard wird automatisch an die Erziehungsberechtigten von Neugeborenen verschickt. Der Impfpass bleibt gültig, kann aber ausgetauscht werden.

Kostenlose Vierfachimpfung

„In einem ersten Schritt ist es ab sofort möglich, dass Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 15 Jahren die Vierfachimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Polio in den Praxen von Allgemeinmedizinern und Kinderfachärzten kostenlos beziehen können. Grundsätzlich sind aber alle Kinderfachärzte und alle Allgemeinmediziner befugt“, so Prettner.
Eine Liste der teilnehmenden Ärzte findet man unter ktn.gv.at/impfen

Impfmüde Kärntner

Ein kostenloses Impfangebot war bis dato nur in Schulen oder Gesundheitsämtern möglich. "Dementsprechend impfmüde waren die Kärntner" heißt es in einer aktuellen Aussendung des Landes. Nur 47 Prozent der 2003 Geborenen hat besagte Vierfachimpfung angenommen, i, Geburtenjahrgang 2005 nur noch 37 Prozent. „Mit dem neuen Angebot wollen wir gegen diese Nachlässigkeit ankämpfen - offensichtlich ist vielen nicht bewusst, welches Leid Erkrankungen auslösen können, die man durch Impfungen verhindern kann“, so Martin Rupitz, Vertreter der Kärntner Kinderfachärzte. „Die Durchimpfungsrate bei Kleinkindern beträgt 90 Prozent - zwischen sechs und 15 Jahren rasselt sie dann aber markant in den Keller“, so Rupitz.

Ausweitung des kostenlosen Impfangebots geplant

Bis Ende Jänner 2017 sind 1.500 Einzeldosen Boostrix-Pollio für diesen Zweck reserviert. Für 2018 ist eine Ausweitung des kostenlosen Impfangebots geplant. Konkret wird die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs für 9- bis 12-Jährige angeboten. Diese kostete zuletzt rund 350 Euro. „Andere Länder beneiden uns um diese Errungenschaft. Nicht nur Mädchen, auch Buben werden in diese Maßnahme miteinbezogen, damit letztere als Überträger ausfallen“, so Rupitz zur Bedeutung der Impfaktion.

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