Kärntner Literat Fabjan Hafner mit nur 49 Jahren gestorben

"Wie oft begegnet uns ein Mensch, in dem sich profundes Wissen mit der Fähigkeit verbindet, es großzügig, heiter und leicht mit uns zu teilen? Ein Mensch, der mit einer einzigartigen Mischung aus Engagement, Erfahrung und Eloquenz uns einnehmen und mitnehmen kann? Auch dahin, wo es komplex wird, etwa in die Literatur? Uns überraschen und begeistern? Fabjan Hafner war ein solcher Mensch, er war uns allen ein Geschenk – und die Literatur war ihm eine Herzensangelegenheit." Diese trauernden Worte fand Anke Bosse vom Musil-Institut/Kärntnter Literaturarchiv der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Fabjan Hafner - ein Multitalent

Er lebte in Feistritz im Rosental und arbeitete am Forschungsprojekt "Inventarisierung der slowenischen Volkssprache in Kärnten“ und dem „Thesaurus der slowenischen Volkssprache in Kärnten“ am Institut für Slawistik der Karl-Franzens-Universität in Graz. zudem war er Literaturwissenschaftler, Schriftsteller, Übersetzer und Editor. Der Kärntner Slowene wechselte fließend zwischen Deutsch und Slowenisch, übersetzte zwischen beiden Literaturen und schrieb in beiden Sprachen, als Schriftsteller und Wissenschaftler. Am Germanistik- und Slawistik-Institut der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt lehrte er und war seit 1998 Mitarbeiter des Robert-Musil-Instituts für Literaturforschung in Klagenfurt. 2006 wirde ihm der österreichische Staatspreis für Übersetzung verliehen. Zuletzt arbeitete er über Christine Lavant, vor allem als Editor ihrer Gedichte, auch der zu ihren Lebzeiten unveröffentlichten.

Gedenkveranstaltung

Zu Ehren Fabjan Hafners richtet das Musil-Institut am 8. Juni 2016 – es wäre sein 50. Geburtstag gewesen – eine Gedenkveranstaltung aus.

Im Musil-Institut liegt vom 11. bis 19. Mai ein Kondolenzbuch auf
(Klagenfurt, Bahnhofstr. 50, 1. Stock).