Prasch: "Polarisierung ist äußerst gefährlich"

Team-Stronach-Politiker Hartmut Prasch warnt vor einer Entzweiung in der Kärntner Bevölkerung
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  • hochgeladen von Gerd Leitner

KÄRNTEN. "Der Bund wird handeln müssen", ist für Hartmut Prasch mit Blick auf die Flüchtlingssituation in Kärnten klar. Der Obmann der Interessensgemeinschaft des Team Stronachs im Landtag nimmt damit auch die Kärntner Landesregierung in die Pflicht. "Die Vorstöße für Lösungen kommen von den Bundesländern - auch Kärnten muss Forderungen erheben."
Konkret geht es Prasch um die Anzahl der zu erwartenden Flüchtlingen, Asylanträgen und damit auch Kosten für das Land und Österreich. "Wir haben uns klar positioniert", lässt er wissen. Das Team Stronach tritt nämlich für ein vorübergehendes Bleiberecht ein. "Damit ersparen wir uns den Verwaltungsaufwand", meint er angesichts lange dauernder Asylverfahren. Außerdem gebe es eine zeitliche Befristung für den Aufenthalt.

"Ruderbewegung der Kärntner SPÖ"

Insgesamt ist Prasch überzeugt: "SPÖ und Grüne haben die Situation in ihrer Willkommenskultur total unterschätzt." Zwar sehe er bei den Roten "eine Ruderbewegung nach hinten", allerdings sei es schwer eingenommen politische Positionen aufzugeben.
Von dichten Grenzen hält der Team-Stronach-Politiker wenig. "Man kann nicht alles absperren, man müsste ja das Militär hinstellen." Deshalb plädiert er für "andere Leistungen" für Asylwerber und Berechtigte. "Es kann nicht sein, dass die gleichen Beträge an Unterstützung gibt, obwohl die Personen nicht in eingezahlt haben", sagt er klar. Das würden die viele Kärntner nicht verstehen, vor allem jene, die selbst an und unter der Armutsgrenzen leben. "Das birgt eine Gefahr", so Prasch. "Diese Polarisierung ist nicht ungefährlich."

Gefährliche Polarisierung

Gegen Polarisierung macht er sich auch stark, wenn es um die heimische Bevölerung geht. "Nicht jeder, der seine Heimat liebt, ist ein Rechter", sagt er klar. Vielmehr gehe es ums Wohlfühlen im eigenen Land. "Polarisierung und Missmut steigen", warnt Prasch.
Damit spricht er auch die kolportierten Vorfälle mit Asylwerbern an. "Jede Angst ist verständlich", so Prasch. "Diese führe früher oder später zu Ausländerfeindlichkeit."
Prasch erinnert: "Sicherheit ist die Kernaufgabe eines Staates." Diese sei aber - durch Schließungen von Polizeidienststellen - "radikal eingedämmt" worden. Prasch plädiert für erhöhte Präsenz von Sicherheitskräften. "Das ist eine Präventiv-Maßnahme."
Auch bei der Integration ist er für präventives Handeln. Die Pflicht sieht er auf beiden Seiten. "Das Gastgeberland muss klar machen, wie es bei uns läuft", so Prasch. "Nicht erst reagieren, wenn es nicht läuft." Das Problem ortet er in den Massenquartieren. "Wenn man so viele Menschen, ohne die Möglichkeit einer Beschäftigung nachzugehen, zusammenpfercht, bricht er Kollaps aus - egal, welche Gruppierungen das sind", ist Prasch überzeugt.

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