Da hilft nur noch Hubschraubereinsatz!

„Handtaschenräuber! Handtaschenräuber! Überall, überall Handtaschenräuber! Da hilft nur noch Hubschraubereinsatz! Hubschraubereinsatz! Scheinasylanten! Scheinasylanten! Überall, überall Scheinasylanten! Da hilft nur noch Hubschraubereinsatz! Hubschraubereinsatz!“
Foyer des Arts, 1982

Während sich die von Max Goldt und Gerd Pasemann 1981 gegründete deutsche Avantgarde-Band Foyer des Arts mit ihrem Liedchen „Hubschraubereinsatz“ geradezu visionär mit einer menschlichen Grundangst beschäftigt hat, die heute aktueller denn je zu sein scheint, ist der Hubschraubereinsatz rund um Christian Schuberth-Mrlik im Rahmen der Schneebergland-Rallye eher als ein „Akt der Liebe und Freundschaft“ zu verstehen.

Konkret geht es um Hubschraubereinsatz Nr. 2 – denn das Thema Hubschrauber begleitete „Mister Lik“ auf den wunderschönen Schotterstraßen rund um Rohr im Gebirge gleich zweimal…

Doch lassen wir Christian Schuberth-Mrlik selbst erzählen: „Für mich war diese Rallye mit ihrer aktuellen Streckenführung im Grunde ja Neuland, denn ich fuhr dort zuletzt vor drei oder vier Jahren. Ich kann Gerwald Grössing zu dieser Rallye nur gratulieren – die Strecken sind wunderschön und zugleich ganz sicher nicht einfach, es wird dort von dir alles abverlangt – und so soll es auch sein!“

Spektakuläre TV-Bilder

„Was den Hubschrauber anbelangt: Gleich auf der ersten Prüfung flog ein solcher mit den Top 3-Piloten mit – während die Hubschrauberbegleitung in der WM beispielsweise durchaus üblich ist, um gute TV-Bilder zu produzieren, war es für mich eine Premiere. Also das hat schon Flair! Du fährst über eine Kuppe und da siehst du im Augenwinkel, dass er dort bereits wieder auf dich wartet. Wenn er direkt über dir fliegt, dann spürst und hörst du ihn. Ich muss zugeben, dass er mein Nervenkostüm zusätzlich herausgefordert hat – aber nicht auf eine schlimme Art, im Gegenteil: Die Anspannung war ein bisschen größer, aber es ist ein gutes Gefühl, wenn du so einen Begleiter dabei hast.“

Die spektakulären TV-Aufnahmen aus der Hubschrauberperspektive gibt es übrigens am Mittwochabend zur Primetime (20.15 Uhr) auf ORF Sport Plus im Bericht von der Schneebergland-Rallye zu bewundern.

Gemeinsam mit Leopold Welsersheimb pilotierte Schuberth-Mrlik wieder seinen eigenen Subaru Impreza WRX STI, wobei das Budget in Grenzen gehalten wurde: „Wir haben keine neuen Reifen eingesetzt – im Grunde haben wir jene Garnituren verwendet, die uns bei unserem Sieg bei der Waldviertel-Rallye übrig geblieben sind.“

Keine neuen Reifen

So wurden die ersten sechs Sonderprüfungen auf einem einzigen Satz gebrauchter Reifen absolviert. Auf der zweiten Prüfung, der SP „Tiefental-Kalte Kuchl“, kam es prompt zu einem Feedback-Problem: „Ich hatte dort wenig Vertrauen in die Reifen. Das lag jedoch eher am Belag – denn dort hatten wir einen kompakten Schotter mit einer lockeren, rolligen Sandschicht oben drauf. Dort bist du wie auf Split herumgerutscht – und dieser Belag erstreckte sich über die halbe Prüfung. Die andere Hälfte wurde auf einem Asphalt gefahren, der sich wiederum als reifenmordend herausstellte. Da musste man also auch mal das Material schonen, um die Reifen nicht völlig zu verbrennen.“

Zumal es bei einer dermaßen anspruchsvollen Schotter-Rallye ohnehin nicht um Zehntelsekunden gehen würde, fügt Schuberth-Mrlik hinzu: „Bei einer solchen Rallye sind 15 Sekunden gar nichts – ein Technikproblem oder ein ‚Patschen‘, und schon sieht alles ganz anders aus.“

Subaru versus Mitsubishi – Kampf um Platz drei

Nach den ersten sechs Prüfungen lag Schuberth-Mrlik 14,6 Sekunden hinter dem drittplatzierten Gerald Rigler, der auf einem Mitsubishi Lancer Evo IX antrat, auf Rang vier. Doch Hermann Gassner, Simon Wagner und Martin Kalteis – allesamt auf verschiedenen Mitsubishi-Modellen unterwegs – lagen nur wenige Sekunden hinter dem Subau-Piloten aus Überzeugung.

Am Samstagmorgen musste sich Christian die Frage seiner Verfolger gefallen lassen, was er denn gefrühstückt habe. Christian lacht: „Ja, wir sind in der Früh richtig schnell in einen guten Rhythmus gekommen und konnten gleich einmal hinter den R5-Piloten Baumschlager und Grössing die drittschnellste Zeit fahren. Das ist uns beim zweiten Durchgang dieser Prüfung dann noch einmal gelungen – leider habe ich im ersten Durchgang einen Frühstart fabriziert, sodass wir zehn Strafsekunden aufgebrummt erhielten und unser erarbeiteter Vorsprung also wieder dahin war.“

Vor dem Mittagsservice lagen Schuberth-Mrlik/Welsersheimb daher wieder 1,8 Sekunden hinter Rigler auf Platz vier – Gassner lauerte 12,6 Sekunden dahinter auf Rang fünf.

Vollgas auf der Mammutprüfung

Als erste von zwei Nachmittagsprüfungen stand der satte 36 Kilometer lange Rundkurs Biegelhof auf dem Programm. Christian gibt offen zu: „Diese Prüfung war aufgrund ihrer Länge auch für mich extrem hart. Du bist die ganze Zeit nur am Lenken, musst dich voll konzentrieren – und von hinten hat weiterhin Hermann Gassner Druck gemacht.“

Am Ende dieser Mammutprüfung war Schuberth-Mrlik lediglich um drei Zehntelsekunden langsamer als das bayrische Rallye-Urgestein – somit standen 12,3 Sekunden Vorsprung auf Gassner zu Buche. Und: Weil Rigler auf dieser Prüfung um rund 20 Sekunden langsamer fuhr und er damit auf Rang sieben zurückfiel, sah man sich nun auf dem Podium wieder. Christian erzählt: „Wir haben uns gedacht: Wenn wir von Technikproblemen verschont bleiben, sollten sich die 12,3 Sekunden ausgehen, dann schaffen wir das.“

Eine ganz besondere Motivation war der eingangs erwähnte zweite Hubschraubereinsatz, der nun auf der letzten Prüfung zum Tragen kam: „Ich habe mein Team, meine Mechaniker und Helfer, und natürlich auch meine liebste Ehefrau Heidi auf einen Hubschrauberflug eingeladen – sie sind dann auch mit mir mitgeflogen, beim Start schwebten sie direkt über mir.“

Oben die Liebsten, unten pure Dramatik

Was der Kreis seiner Liebsten etwa 100 Meter über dem knallgelb-weißen Subaru nicht erahnen konnte, war die Dramatik, welche sich auf den letzten Kilometern noch im Cockpit abspielte: „Auf der Hälfte der Distanz ist der dritte Gang gebrochen – und den brauchst du ziemlich oft, das hat mich schon leicht irritiert.“

„Aber es kam noch ärger: Nach etwa drei Viertel der Distanz hat es uns die Auspuffanlage herunter gerissen – diese Prüfung war dermaßen hart, überall kamen Felsen zum Vorschein, wo du gewusst hast: Den darfst du ja nicht treffen! Letztendlich aber haben wir uns mehr oder weniger über die Prüfung geschleppt – und dann haben wir gehofft, dass es sich noch ausgeht mit dem Podium.“

„So viel Freude wie beim Waldviertel-Sieg“

Als endlich klar war, dass Hermann Gassner am Ende 1,7 Sekunden auf Schuberth-Mrlik/Welsersheimb fehlten, kam es im Ziel der Prüfung zu einem intensiven Freudenausbruch: „Wir haben richtig gejubelt – dieser dritte Platz bei dieser schwierigen Rallye hat letztendlich genauso viel Freude bereitet wie unser Premierensieg im Waldviertel im Vorjahr.“

Abschließend möchte Christian Schuberth-Mrlik noch einmal die Schneebergland-Rallye loben: „Diese Rallye ist wirklich einzigartig – sie hat Charme und Charakter.“ Der unter dem Bewerbernamen „Bezirksblätter Racing Team“ antretende Schuberth-Mrlik freut sich auch, dass „unser Partner Bezirksblätter auch diese Rallye tatkräftig unterstützt, denn sie hat es auch verdient“. In der Niederösterreich Rallye Trophy konnte Schuberth-Mrlik mit seinem dritten Platz die Tabellenführung weiter absichern.

Und wer jetzt in Bezug auf Foyer des Arts und das Lied „Hubschraubereinsatz“ neugierig geworden ist, bittesehr:

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