Gemeinsam durch harte Zeiten: Freizeitwirtschaft macht sich am NÖ Tourismustag "kampfbereit"
Starkoch Alfons Schubeck bringt die gewisse Würze in den NÖ Tourismustag 2015
Tourismustag der NÖ Wirtschaftskammer beim Wachauer Volksfest in Krems: Rund 450 Unternehmer der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Niederösterreich stimmten sich auf ein gemeinsames Vorgehen in harten Zeiten ein. Wie lebendig die Branche ist, konnte man gleich beim Ausklang am Festgelände im Kremser Stadtpark erleben.
Beeindruckende 11.000 Mitgliedsbetriebe – in sechs Fachgruppen organisiert – zählt die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Rund 450 Vertreter davon kamen.
Der Austragungsort war mit Bedacht gewählt, wie Mario Pulker, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft erzählt: „Das Motto des Tourismustages lautet ,Unternehmer sein – kein Vergnügen mehr?´ Wir spielen damit auf die äußerst angespannte Situation der Branche an, wollen aber andererseits beim Wachauer Volksfest zeigen, dass es zahlreiche Gegenmaßnahmen der Wirtschaftskammer und starke Auftritte von engagierten Gastronomen in Niederösterreich gibt.“
Drängende Probleme für die Mitgliedsbetriebe
Geladen hatte man dazu ins stimmungsvolle „Festzelt Hasenstall“ von Gastro-Turbo Franz „Franky Edlinger“. „Gute Unterhaltung auf hohem Niveau“ will Franky Edlinger seinen Gästen beim Wachauer Volksfest (noch bis 6. September) bieten. Beim Tourismustag ging es aber nicht um Unterhaltung allein, es ging auch um Gedankenaustausch und Information.
Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer, ging in ihrem Bühnen-Gespräch mit Moderator Wolfram Pirchner auf die vielen Maßnahmen ein, mit denen die Wirtschaftskammer drängenden Problemen entgegenwirken will: Entschärfung und Verbesserung im Rahmen der Steuerreform, Wegfall der täglichen Geringfügigkeitsgrenze, Herausgabe eines Begabungskompasses, Neustart des Berufsinformationsprogrammes „Jimmy on Tour“ und vieles mehr. Zwazl: „Dazu kommen hunderte Gespräche mit Behördenvertretern, bei denen wir alles daran setzen, damit das Prinzip ,Beraten statt Strafen´ gestärkt wird. Die Behörden sollten neue Verordnungen und andere Maßnahmen jenen genau erklären, die sie anwenden müssen statt gleich mit Anzeigen zu kommen.“
Viel zu tun
Zu tun gibt es genug für die Standesvertreter einer Branche, die es in letzter Zeit wahrlich nicht leicht hat. Sparten-Obmann Mario Pulker zählt ein paar große Brocken auf: „Die Zeiten werden härter, die Herausforderungen mehr. Etwa die Wettbewerbsverzerrung, die durch die Ungleichbehandlung von Gastronomie und Veranstaltern von Vereinsfesten herrscht, die Steuerreform die mit Mehrwertsteuererhöhung und Registrierkassenpflicht den Tourismus, die Hotellerie und auch die Schausteller stark trifft.“ Einige der drohenden Maßnahmen konnten – so Pulker – abgefedert werden. So erreichten die Standesvertreter eine längere Übergangsfrist bis zum Start des Rauchverbotes und Entschädigungen für die getätigten Investitionen. Auch wurden Änderungen in den Rahmenkollektivverträgen erreicht, die Dienstnehmer können nun flexibler eingesetzt werden. Sparten-Obmann Pulker: „Hier wollen wir noch weitere Änderungen erreichen!“
Die beim Tourismustag anwesenden Obleute und gewählten Vertreter der Fachgruppen konnten da nur zustimmend nicken: Peter Pichler, Obmann-Stellvertreter der Fachgruppe Hotellerie, Sabine Riedl, Obfrau der Fachgruppe Reisebüros und Gert Zaunbauer, Obmann der Fachgruppe Kino-, Kultur- & Vergnügungsbetriebe und der Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe beteiligten sich auch an den regen Gesprächen, die zwischen den 450 Teilnehmern des Tourismustages stattfanden.
Einig war man sich auf jeden Fall in der Begeisterung über den Referenten des NÖ Tourismustages 2015:
TV-Koch und Bestseller-Autor Alfons Schuhbeck betonte in seinem ebenso interessanten wie launigen Vortrag, dass man es in der Gastronomie nur mit zwei Eigenschaften zu etwas bringen könne: „Mit Leidenschaft und Disziplin!“ Schubecks Leidenschaft liegt zur Zeit in die Welt der Gewürze, über die der Spitzenkoch beim Tourismustag Erhellendes zu erzählen wusste, bevor er sich mit den Worten verabschiedete: „Nicht jedem Trend nachlaufen, aber sehr wohl darauf setzen, wenn´s passt ... und ... Gas geben!“
Großer Applaus im Festzelt für den Sterne-Gastronomen und eine finale Stimmung, die Sparten-Obmann Mario Pulker zu der Schlussbemerkung animierte: „Wir kämpfen mit aller Kraft gegen schlechte Gesetze und Rahmenbedingungen für unsere Branche. Viele Hürden gibt es noch zu überwinden, aber eines lassen wir uns nicht nehmen: die Begeisterung für unseren Beruf und das Vergnügen daran, Menschen eine Freude zu bereiten!“
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