"Traurige" Futterhäuschen: Nur wenige Vögel kommen
OÖ. Viele Vogelfreunde, die ein Futterhäuschen aufgestellt haben, sind enttäuscht. Das lustige Geflatter der Piepmätze ist auch heuer rar.
"Viele Leute rufen an, weil sie beobachten, dass weniger Vögel zu den Futterhäuschen kommen", bestätigt Stephan Weigl, Zoologe am Biologiezentrum Linz. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen haben die milden Winter ohne geschlossene Schneedecke dafür gesorgt, dass die Tiere selbst genug Futter finden und nicht auf die Futterstellen der Menschen angewiesen sind. "Man wird sehen, ob sich das jetzt ändert", ist Weigl aufgrund der anhaltenden Schneemengen gespannt. Zum anderen gibt es tatsächlich weniger Vögel, von mehreren Arten ist der Bestand in den letzten 20 bis 30 Jahren um ein Viertel bis die Hälfte gesunken. "Der Lebensraum für Vögel und Insekten wird kleiner", erklärt der Zoologe. Dies passiere vor allem durch die intensive Landwirtschaft. Dadurch werden die Brutplätze immer rarer. Seit den 1950er-Jahren gebe es außerdem um 80 bis 90 Prozent weniger Insekten, eine wichtige Nahrungsgrundlage für fast alle Vogelarten. Wegen der Spritzmittel und der intensiven Bewirtschaftung von Wiesen und Feldern nehme deren Vielfalt und Zahl rapide ab.
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