"Es ist traurig, dass es nur um das Geld geht"

"Betreuung bis 16 Uhr ermöglicht Lernen und Freizeit zur Förderung der Kinder", sagt Hammerschmid. | Foto: contrastwerkstatt/Fotolia
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OÖ (pfa). In der Ausgabe vom 25./27. Mai zeigte die BezirksRundschau auf, wie mit Förderpolitik der Hort durch die Ganztagsschule verdrängt wird. Die Gemeinden bekommen für das Einrichten einer Ganztagsschule 55.000 Euro pro Gruppe vom Bund, die Förderung vom Land für den Hort ist niedriger. Auf diesen Artikel erhielt die Redaktion eine Flut von Leserbriefen. Vielen stößt sauer auf, dass es in der Ganztagsschule wegen der geltenden Schulpflicht nicht erlaubt ist, die Kinder vor 16 Uhr abzuholen. "Ich finde es eine Frechheit. Es ist traurig, dass es wiedermal nur um das Geld geht", schreibt eine Mutter. Viele Leser brechen eine Lanze für den Hort. Die flexiblen Öffnungszeiten – auch in den Ferien – und das familiäre Umfeld mit individueller Betreuung "weg von der Schule" werden als die großen Vorteile des Horts genannt.

Hammerschmid: "Zeit bis 16 Uhr für hochwertige Betreuung notwendig"

Es wird gefordert, in der Ganztagsschule zumindest zwei geblockte Abholzeiten, etwa um 14 Uhr und um 16 Uhr, einzurichten. Die BezirksRundschau hat sich an die neue Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) gewandt und folgende Stellungnahme erhalten: "Um ein hochwertiges Angebot für Kinder zu bieten, ist es notwendig, entsprechende Zeit zur Verfügung zu haben. Die Betreuung bis 16 Uhr ermöglicht Lernen und Freizeit der Kinder, damit die Betreuung nicht zum 'Aufbewahrungsort' wird. In der Ganztagsschule bekommen die Kinder Unterstützung bei der Hausübung, individuelle Förderung sowie im Freizeitteil Förderung der künstlerischen, musischen und sportlichen Begabungen."

In diese Kerbe schlägt auch Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer: "Früheres Abholen der Kinder geht zulasten der Angebote am Nachmittag. Kinder brauchen einen regelmäßigen Ablauf."

Enzenhofer: "Gemeinden müssen sich entscheiden: Hort oder Eisstockbahn"

Zudem wird der Vorwurf laut, dass Gemeinden mit Förderpolitik gezwungen werden, "SPÖ-Ideologie" umzusetzen – sie hätten aus finanziellen Gründen oft keine andere Wahl, als die Ganztagsschule einzurichten. Hammerschmid weist dies zurück. Dass der Bund nur für die Ganztagsschule Geld zur Verfügung stellt, nicht aber für den Hort, ist für Bildungslandesrat Thomas Stelzer (ÖVP) unverständlich: „Das muss sich ändern. Bei der Kinderbetreuung hat ideologisch motivierte Förderpolitik nichts verloren.“ Enzenhofer hingegen lässt bei der Finanzierung der Horte die Gemeinden nicht aus der Pflicht. Kinderbetreuung sei Sache der Gemeinde und die Eltern müssen der Ganztagsschule zustimmen. Wenn die Zustimmung nicht vorliege, dann „müssen sich die Gemeinden eben entscheiden, was sie wollen – einen Hort oder eine neue Eisstockbahn".

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Bezirksrundschau OÖ
Hafenstraße 1-3
4020 Linz.

Zum Nachlesen:

Beitrag aus der Ausgabe vom 25./27. Mai 2016 mit ausgewählten Leserbriefen: Ganztagsschule verdrängt Hort

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