OÖ und Großbritannien – Austausch bei Forschung, Wissenschaft und Lehrlingen

Christian Kesberg (WKO Handelsdelegierter), Wilfried Enzenhofer (UAR), Thomas Stelzer (LH-Stv), Paul Markwick (MTC) und Martin Eichtinger (Botschafter). | Foto: Land OÖ
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  • Christian Kesberg (WKO Handelsdelegierter), Wilfried Enzenhofer (UAR), Thomas Stelzer (LH-Stv), Paul Markwick (MTC) und Martin Eichtinger (Botschafter).
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OÖ/BIRMINGHAM. Auf zweierlei ist man besonders stolz am Manufacturing Technology Center (MTC) im englischen Coventry. Zunächst darauf, eine der führenden Forschungseinrichtungen der britischen Inseln zu sein. Das MTC widmet sich industriellen Entwicklungen, Produktionsprozessen und konzipiert neue Technologien. Das Institut ist Teil von sieben Forschungszentren, genannt "Catapult", die quer über die britische Insel verstreut sind. Ziel ist es, das Delta zwischen Grundlagenforschung und angewandter Technik zu überwinden. Abnehmer der MTC-Entwicklungen sind die Auto- und Luftfahrtindustrie. Finanziert wird das Forschungscenter größtenteils von der Regierung, aber ebenso von privaten Geldgebern wie Rolls-Royce oder dem Bankhaus Lloyds Bank.

Apropos: Das britische Geldinstitut ist der größte Financier des "Apprentice-Programms" am MTC. Genau dieses Lehrlings-Programm ist ein weiterer Instituts-Eckpfeiler, den die Briten interessierten Besuchern mit stolzgeschwellter Brust präsentieren. Für den gelernten Österreicher erstaunlich, aber: Einem Land, dessen Universitäten zur Weltspitze gehören, das Dutzende Nobelpreisträger hervorgebracht hat und als Forschungsstandort zur Weltspitze gehört, fehlt es an Facharbeitern und Lehrlingen.

Speziell das Konzept der Lehre – in Österreich allgegenwärtig und Teil der wirtschaftlichen DNA – ist in Großbritannien ein gefragtes Sprungbrett zur Karriere in der Industrie. Und: Die Nachfrage übersteigt am MTC-Institut bei weitem das Angebot – 40 Lehrlinge bildet man dort derzeit aus, sechsmal mehr hätten sich beworben. Also: Lehre ist cool und gefragt, zumindest in Großbritannien. Ganz im Gegenteil zur Situation in Österreich, wo die duale Ausbildung seit Jahren um Anerkennung kämpft.

Austausch von Know-how
"Wenn wir an die Spitze wollen, geht das nur durch internationale Vereinbarungen. Die unterzeichneten Verträge sind die Basis, die Kontakte zwischen Oberösterreich und dem Universitäten und Forschungseinrichtungen rund um Birmingham zu intensivieren", sagt der oberösterreichische Forschungslandesrat Thomas Stelzer (ÖVP). Gemeint sind damit die Grundsatzvereinbarungen, die das Land OÖ mit der Universität Warwick und dem Manufacturing Technology Center (MTC) unterschrieb.
Im Rahmen dieser Vereinbarungen soll allerdings nicht nur der wissenschaftlich-technologische Austausch forciert werden – Oberösterreich will darüber hinaus das Know-how der Lehrlingsausbildung in die Partnerschaft einbringen. Das heißt: Bis Ende des Jahres wird ein Lehrlingsaustausch zwischen OÖ und Großbritannien auf Schiene gebracht. "Das soll auch in Oberösterreich dazu beitragen, das Image der dualen Ausbildung weiter zu stärken", so Stelzer.

Apropos Stärken: Im Automotivbereich hat sich OÖ als Zulieferer einen Namen gemacht. Einen ähnlichen Weg geht die Universität von Birmingham. Die alterhrwürdige Hochschule setzt seit mehr als 10 Jahren auf eine Kooperation mit Rolls-Royce. Gemeinsam – und mit beträchtlicher finanzieller Unterstützung des Antriebsherstellers – werden neue Technologien entwickelt und Materialien getestet, die in Zukunft in Flugzeugtriebwerken zum Einsatz kommen sollen.

Einen weiteren Artikel zur Delegationsreise nach Großbritannien finden Sie hier.

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