Doris Hummer wird im Herbst Präsidentin der Wirtschaftskammer
Am 21. November hat Rudolf Trauner seinen letzten Tag als Präsident. Dann wird Doris Hummer, derzeitige Obfrau des ÖVP-Wirtschaftsbunds, die Leitung der Wirtschaftskammer übernehmen. Erst heute wurde die 43-jährige Grieskirchnerin als Vizepräsidentin kooptiert. Für ihre Amtszeit hat sie einen Reformprozess angekündigt, bei dem es "keine Tabus" gebe.
OÖ. Ihre politische Karriere dürfte Hummer damit ad acta legen. Nach wie vor hat die ehemalige Bildungslandesrätin von Landeshauptmann Josef Pühringer die Zusage, bei der nächsten Regierungsumbildung wieder einen Sitz zu übernehmen. Ihr Landtagsmandat wird Hummer jedenfalls mit Herbst zurücklegen. Aussichtsreichste Kandidatin für ihre Nachfolge ist die Vöcklabruckerin Elisabeth Kölblinger. "Ich bin mit dem Gedanken angetreten, dass ich in den Landtag möchte. Wenn man mich fragt, werde ich voraussichtlich Ja sagen", erklärt die ÖVP-Politikerin, die derzeit in der Vöcklabrucker Stadtregierung für Finanzen, Soziales und Wohnen zuständig ist. Kölblinger ist zwar von den ÖVP-Frauen für einen Listenplatz nominiert worden, steht aber durch ihre Tätigkeit als Steuerberaterin der Wirtschaft sehr nahe. Außerdem: "Ich bin von der bündischen Struktur in der ÖVP nicht überzeugt", sagt Kölblinger, die als ruhige Sachpolitikerin geschätzt wird. Ereignisreich dürften die Zeiten für sie ohnehin werden, da sie auch als potenzielle Nachfolgerin des Vöcklabrucker Bürgermeisters immer wieder genannt wird.
WK-Reform: Kammer soll besser und günstiger werden
"Die Wirtschaftskammer soll die emotionale und fachliche Heimat aller Unternehmerinnen und Unternehmer werden", sagt Hummer. Sie plant einen umfassenden Reformprozess. Dabei soll die Wirtschaftskammer schlanker und effizienter werden. Eine Senkung der Kammerumlage ist beispielsweise geplant. "In der heutigen Wirtschaftswelt gilt es, gleichzeitig besser und günstiger zu werden. Das ist machbar und wir werden das vorleben", erklärt Hummer. "Es muss sich auszahlen, am Standort ein Unternehmen zu gründen." Besonders scharf sprach sich Hummer gegen den Klassenkampf zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern aus. "Ich bin für eine Weiterentwicklung der Sozialpartnerschaft zur Standortpartnerschaft. Reine Parteipolitik sehe ich in einer modernen Interessenvertretung überholt", so Hummer.
Angelobung am 21. November
Der derzeitige Kammerpräsident Rudolf Trauner ist seit Herbst 2003 in dieser Funktion. Bei der kommenden Wirtschaftskammerwahl im Jahr 2020 darf er laut Gesetz kein weiteres Mal antreten. "Eine langfristige strategische Planung ist für jedes Unternehmen unerlässlich, um dauerhaft erfolgreich am Markt bestehen zu können. Daher haben wir auch das Übergangsprozedere genau festgelegt", sagt der scheidende Präsident. Am 21. November tagt das oberösterreichische Wirtschaftsparlament. Dort wird Hummer als neue Präsidentin angelobt.
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