Energie AG ist sauer: Neue Richtlinie kostet 13 Millionen Euro
Derzeit wird eine Wasserrahmenrichtlinie der EU in Österreich umgesetzt, sehr zum Ärger der Energie AG. Dabei geht es um bessere Aufstiegshilfen für Fische und andere Wassertiere. An sich gibt es schon solche Aufstiegshilfen an Kraftwerken. Diese werden auch gebaut, wenn es möglich ist. Die Auflagen für Wasserkraftwerke werden mit der neuen Richtlinie aber noch mehr verschäft.
"Wir sind seit jeher ein Paradeunternehmen beim Umweltschutz", sagt Energie AG-Technikvorstand Werner Steinecker. Mit der neuen Richtlinie muss der Konzern jedoch 17 seiner 40 Kraftwerke adaptieren. Generaldirekor Leo Windtner spricht davon, dass "über das Ziel hinausgeschossen" werde und fordert eine Lösung mit "Augenmaß und Hausverstand".
Lift für Fische wird in Gmunden gebaut
"Alleine bei den Wasserkraftwerken der Energie AG sprechen wir von Gesamtkosten von 13 Millionen Euro", rechnet der Konzernchef vor. Problematisch sei es bei Standorten in engen Tälern, wie beispielsweise beim Kraftwerk in Gmunden. Dieses wurde in den 60er Jahren erbaut und muss teuer umgerüstet werden – es entsteht dort der erste Lift für Fische in Oberösterreich. "Unser Ziel ist es, die notwendigen Maßnahmen mit dem größten Nutzen für die Natur und gleichzeitig den geringsten Einbußen bei der Stromerzeugung umzusetzen", sagt Steinecker.
Weniger Energie wird erzeugt
Aber nicht nur die Investitionskosten bei den Kraftwerken sind hoch. Ein weiteres Problem ist, dass durch die Fischaufstiegshilfen weniger Energie erzeugt werden kann. Das kommt daher, weil für den Fischaufstieg Wasser abgezweigt werden muss, das ansonsten über die Turbine laufen würde. "Diese Verluste entsprechen dem Jahresdurchschnittsverbrauch von bis zu 12.000 Haushalten", erklärt Windtner.
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