"made in OÖ" soll Australien erobern

OÖ exportierte 2014 Waren im Wert von 793 Millionen Euro nach Australien.
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AUSTRALIEN/OÖ. Frauscher aus St. Marienkirchen ist dort. Plasser und Theurer auch. Ebenso wie Pöttinger aus Grieskirchen und Trotec aus Marchtrenk. Sie alle verkaufen in Australien ihre Produkte, bieten Dienstleistungen an oder warten Maschinen. Und allesamt sind sie höchst erfolgreich damit. Sie sind – wie Trotec oder Plasser und Theurer – zum Teil Marktführer am fünften Kontinent. Oder konnten den Umsatz innerhalb eines Jahres verdoppeln, wie etwa Frauscher Sensortechnik. In Australien hält der Goldrausch immer noch an, der Wirtschaftsmotor brummt, die Nachfrage ist hoch.

Aber der australische Markt folgt eigenen Gesetzen. Er ist nicht mit dem österreichischen oder europäischen zu vergleichen. Australien ist einerseits ein High-Tech-Land – was Produkte der Finanzindustrie betrifft. Andererseits existiert defacto keine Produktionsindustrie und technische Standards, etwa im Bereich der Infrastruktur, hinken den europäischen hinterher. Großes Potenzial also für Know-how aus OÖ und Produkte „made in Austria“.

„Besonders klar gezeigt hat der Besuch vor Ort dass es für hoch entwickelte Produkte und Dienstleistungen am australischen Markt besonders gute Geschäftsmöglichkeiten gibt“, sagt WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner. Er und WKOÖ-Direktor Walter Bremberger führten von 3. bis 12. Februar 2016 eine Marktsondierungsreise nach Australien an.

Der australische Markt wird bereits seit geraumer Zeit von der oberösterreichischen Wirtschaftskammer (WKOÖ) beäugt. Das Exportbundesland sucht Alternativen zum nachfrageschwachen Europa. Ein Phänomen, das in Australien seit einem Vierteljahrhundert defacto unbekannt ist. Seit Anfang der 1990er Jahre wächst die dortige Wirtschaft ohne Unterbrechung. Dem chinesischen Rohstoffhunger sei Dank. Doch auch an Australien sind der Einbruch der Rohstoffpreise und wirtschaftlichen Probleme in China nicht spurlos vorüber gegangen. Deswegen ist das Land gerade dabei, sich neu zu erfinden. Weg vom Rohstofflieferanten, hin zur Eliteschmiede Asien. Weg vom alleinigen Fokus auf China, hin zu internationalen Freihandelsabkommen.

"Unternehmen unterstützen, die Australien erobern wollen"

„Die WKOÖ will Türöffner und Businesspromotor für die heimische Wirtschaft sein“, sagt Trauner. Ein zentraler Aspekt des australischen Marktes ist allerdings die Präsenz vor Ort – ohne Niederlassung in Sydney, Melbourne oder Adelaide ist es für Firmen beinahe unmöglich erfolgreich tätig zu sein. Über dieses "boots on the ground"-Prinzip herrscht in der austro-australischen Business-Community vor Ort Einigkeit. "Eine Niederlassung vor Ort ist Pflicht", heißt es unisono.

„Unsere Außenwirtschafts-Center unterstützen deshalb Exporteure bei der Suche nach Kunden und Vertriebspartnern, helfen beim Erstkontakt und vermitteln Kontakte zu Anwälten, Steuerberatern und anderen Dienstleistern, die einen Markteintritt begleiten“, sagt WKOÖ-Direktor Walter Bramberger. Nachsatz: „Wir wollen unsere Unternehmen unterstützen, wenn sie Australien erobern wollen“.

Zur Info: Australien – OÖ

exportierte 2014 Waren im Wert von 793 Millionen Euro nach Australien
Handelsbilanzüberschuss beträgt 706 Millionen Euro zugunsten Österreichs
• seit 2009 sind OÖ Exporte nach Australien um zirka 9 Prozent pro Jahr gewachsen
100 österreichische Unternehmen haben Produktionsstätten, Vertriebsniederlassungen oder Repräsentanzen in Australien
• zirka 1,5 Milliarden Euro investieren österreichische Firmen pro Jahr in Australien
• gute Marktchancen für oberösterreichsiche Unternehmen im Bereich Maschinen- und Anlagenbau, energieeffizientes Bauen, alternativeEnergien, Abwasseraufbereitung, Umweltschutz, Arzneimittel, Verpackungsmittel und Konsumgüterbereich

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