Für Aufsteiger und Wegfahrer

Ö. Wird ein Motorrad zum Testfahren abgeholt, ist nicht viel Zeit. Einmal rundherum stiefeln, vielleicht noch kurz mit der Hand über den Tank streichen. Und drauf! "Gute Fahrt." Und ab! Kein Smalltalk, kein Vorspiel. Aber wenigstens erstmal ganz vorsichtig, mit etwas Zögern könnte man "sanft" sagen. Schon hinter der zweiten Ecke ist klar: Das wird gut. Die BMW F 800 R macht Spaß. Zickt nicht. Ist super-unkompliziert. Und sie mag. Nimmt das Gas, die Gänge. Wie nix. Und Drehfreude. Und Beschleunigungsspaß. Und, nicht zu vergessen: die Bremsen.

Das Verwegenste: Kaum Platz genommen auf der F 800 R, grad ein paar Meter gefahren, gibt sie Halt, ganz ohne die Freiheit zu beschränken. Als würd‘ sie ein wenig die Schenkel ansaugen, die Beine leicht umfangen. Es fühlt sich gut an, egal, ob man aufrecht sitzt, oder wie zum Absprung geduckt.

Von den Entwicklern heißt das: "Das fahraktive Motorraderlebnis der F 800 R profitiert von neuen Fahrwerkskomponenten sowie einer optimierten Ergonomie. So wird die Führung des Vorderrads nun von einer Upside-down-Gabel übernommen und für standfeste Verzögerung sorgt jetzt eine Doppelscheibenbremse mit radial montierten Bremssätteln." Eine neue Sitzbank mit verringerter Sitzhöhe von 79 Zentimetern hat sie bekommen, die 800er Roadster. Außerdem sind Lenker und Fahrerfußrasten neu. Sie leistet mit 90 PS bei 8.000 Umdrehungen pro Minute drei PS mehr als die Vorgängerin. Erster und zweiter Gang sind kürzer übersetzt.

Empfehlenswert: das Sicherheitspaket mit elektronischer Fahrwerksanpassung (erstmalig zu haben) und automatischer Schlupfkontrolle für 600 Euro. Eine Leistungsreduzierung auf 48 PS ist möglich.

DATEN & FAKTEN

Wassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-Motor-Reihenmotor
798 ccm Hubraum
90 PS Leistung bei 8.000 U/min
86 Nm Drehmoment bei 5.800 U/min
Klauengeschaltetes Sechsganggetriebe
15 Liter Tankvolumen
202 kg Gewicht fahrfertig
79 cm Sitzhöhe