BMW R nineT Scrambler: "Oafåch" ist das neue Cool

Im Road-Test – auf der Straße ohne Stollen – sieht der BMW Scrambler gelungen aus und macht ordentlich Spaß. | Foto: Peter Musch/BMW Motorrad
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  • Im Road-Test – auf der Straße ohne Stollen – sieht der BMW Scrambler gelungen aus und macht ordentlich Spaß.
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MÜNCHEN/GARMISCH-PARTENKIRCHEN. Da lehnt er vor mir, neben Dutzenden blank polierten neuen Bikes der Marke BMW Modell R nineT Scrambler. Ein Bild von einem Motorradfahrer. Noch besser ersichtlich, als er auf mich zukommt, mit schleppend lässigem Gang, etwas schief und leicht hinkend. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich viel Metall in seinem Körper angesammelt. Er ist quasi alles gefahren. Hat über fast alle Motorräder geschrieben. Und er sagt, gleich zur Begrüßung: "Ich versteh’ nicht, wie man darum so ein Aufhebens machen kann. Ist doch einfach ein Motorradl."

Vermutlich hätte diese österreichische Motorrad-Journalisten-Legende den Designern des zweiten BMW-Heritage-Bikes kein größeres Kompliment machen können. Sie haben das ohnehin schon als puristisch vermarktete Erfolgsmodell R nineT noch einmal etwas abgeräumt wie einen Christbaum, auf dem man noch ein paar Sternderl und etwas Lametta vergessen hatte. Haben die Auspuffanlage – von Akrapovič – mit doppelten Endschalldämpfern höher verlegt, damit er seinem Namen gerecht werden und kraxeln kann, der Scrambler. Über dem Rundscheinwerfer zeigt nun ein Analog-Tacho den Speed. Zusätzliche Infos gibt es in einem Fensterl darin – mit digitaler Anzeige. Im Scrambler schlägt das luft-/ölgekühlte Zweizylinder-Boxer-Herz mit 1.170 Kubik. Wie gehabt: 110 PS. Mit 116 Nm bei 6.000 Umdrehungen nur ein paar weniger als bei der R nineT. Für die Schadstoffklasse EU4: Aktivkohlefilter und neues Motormapping.

Anbeißen tut der Scrambler noch immer, dass es eine Freude ist. Im Vergleich zur R nineT sitzt man aufrechter. Dafür wurden: der Lenker erhöht, der Sitz etwas abgeflacht und die Fußrasten weiter hinten positioniert. Vorne: ein 19-Zoll-Rad. Serienmäßig: Leichtmetall-Gussräder. Kreuzspeichenräder gibt’s aber, wenn’s wär’. Die Bremsanlage kommt von Brembo – speziell für den Scrambler gebaut. Eh klar, ABS.

Bevor uns später ein Hagelschauer – ganz kurz – das Grinsen aus dem Gesicht hämmert, häng ich mich an die legendären Kollegen. Richtung Hinterriß. Über Mautstraßerl. Neben Gebirgsbacherl. Auf dem Scrambler. Geht’s schöner? Sie wären eh auf der letzten Rille gefahren. Ich war nicht abzuhängen, machen sich die Burschen lustig. Zumindest das wissen sie wie ich: Auf einem so cool einfachen Bike wie dem BMW Scrambler geht’s nicht um schneller, da geht’s um schöner fahren.

Kommt ab Oktober auf den Markt. Kostet: 15.500 Euro, 2.400 Euro weniger als die RnineT. Also, ums für die BMW R nineT Scrambler und meine österreichischen Moped-Fahrer/Schreiber-Legenden auf gut [heritädsch]-Bayrisch zu sagen: "Gønz oafåch is des neiche Supacool."

BMW R nineT Scrambler

luft-/ölgekühlter Zweizylinder-Boxer
Hubraum: 1.170 cm3
Leistung: 81 kW/110 PS bei 7.500 U/min
Drehmoment: 116 Nm bei 6.000 U/min

hydraulisch betätigte Trockenkupplung
klauengeschaltetes Sechsgang-Getriebe
Stahl-Gitterrohrrahmen

Sitzhöhe: 82 cm
Lehrgewicht fahrfertig: 220 kg

Höchstgeschwindigkeit: > 200 km/h
0-100 km/h: 3,6 sec

Markteinführung in Österreich: Oktober 2016
Preis: 15.500 Euro

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