Bundespräsidenten-Wahl 2016: Hofer vs. Van der Bellen im Interview

Foto: Wolfgang Zajc – FPÖ

Was ist für Sie Heimat?
HOFER: Heimat ist dort, wo ich geboren und aufgewachsen bin und wo meine Freunde und meine Familie leben. Für mich sind das mein Heimatland Österreich, mein Heimatbundesland Burgenland und meine Heimatstadt Pinkafeld.

VAN DER BELLEN: Heimat ist, wo man zu Hause ist, sich wohlfühlt, wo Freunde und Familie sind. Österreich hat mir eine Heimat geschenkt. Als überparteilicher Bundespräsident will ich meiner Heimat etwas zurückgeben.

Gehört der Islam zu Österreich?
HOFER: Die österreichische Kultur baut auf den Grundwerten des Christentums, des Judentums, der Aufklärung und des Humanismus auf. Ich sehe keine Resonanz mit weiten Bereichen des Islam oder den Vorschriften der Scharia.

VAN DER BELLEN: Der Islam ist bei uns seit 1912 als Religionsgemeinschaft anerkannt. Egal welche Religion, es gelten Menschenrechte und Pflichten. Unsere Werte müssen akzeptiert, Gewalt darf nicht toleriert werden.

Soll man an den Schulen die Kreuze abnehmen?
HOFER: Nein, denn das Kreuz ist auch Symbol unserer christlich-abendländischen Werte und unserer Identität.

VAN DER BELLEN: Es gibt wichtigere Fragen. Ich will ein gutes Verhältnis zu allen Religionsgemeinschaften, trete für Religionsfreiheit und die strikte Trennung von Kirche und Staat ein, von der Politik bis zur Schule.

Großbritannien stimmt über den EU-Austritt ab. Ihre Meinung?
HOFER: Als Brite würde mir die Entscheidung wahrscheinlich nicht leichtfallen. Großbritannien hat viele Sondervorteile für das Land mit der EU ausverhandelt. Dieses Selbstbewusstsein wäre sicherlich auch Vorbild für Österreich.

VAN DER BELLEN: Ein Brexit würde in erster Linie Großbritannien wirtschaftlich schaden, wäre aber auch für Europa heikel. Die Zugeständnisse der EU an Großbritannien waren diesbezüglich nicht hilfreich.

Würden Sie einer Privatisierung von Staatsbetrieben zustimmen?
HOFER: Der Staat – und das sind wir alle – soll überall dort Verantwortung tragen, wo es um die Grundversorgung der Menschen geht. Ich würde aber keinen Betrieb privatisieren, der gut geführt ist und Gewinne schreibt.

VAN DER BELLEN: Das ist Sache der Bundesregierung. Aufgabe des Bundespräsidenten ist es, Schwung in die Wirtschaft zu bringen. Heinz Fischer brachte Aufträge über 2,5 Milliarden Euro heim. Das sind 40.000 Jobs.

Wo machen Sie heuer Urlaub?
HOFER: Wir werden nach der Wahl vier Tage ins benachbarte Ungarn fahren und ansonsten im Sommer in Österreich Urlaub machen.

VAN DER BELLEN: Im wunderschönen Tiroler Kaunertal, wie jedes Jahr.

Ihr Lieblingsessen?
HOFER: Ich esse sehr gerne Spaghetti. Zwischendurch ist ein knackiger Apfel durch nichts zu ersetzen.

VAN DER BELLEN: Tiroler Kaspressknödel und Spaghetti aglio e olio.

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