Kern folgt Faymann nach – Simmering wird Kanzler
Wir haben uns den Heimatbezirk von Christian Kern genauer angesehen. Der ÖBB-Manager ist als SPÖ-Chef und Bundeskanzler nach dem Rücktritt von Werner Fayman so gut wie fix.
ÖSTERREICH. "Simmering gegen Kapfenberg, das ist Brutalität", wusste schon Helmut Qualtinger. Das verblasst aber gegen das Duell, das heute stattgefunden hat: Simmering (Christian Kern) gegen Ottakring (Gerhard Zeiler).
Als eindeutiger Sieger ging Simmering aus dem Kampf hervor: Gerhard Zeiler zog seine Kanzler-Kandidatur zurück. Christian Kern, erfolgreicher ÖBB-Chef, stammt aus Simmering, wo einst Jahrhundert-Kicker Herbert Prohaska sein Handwerk lernte. Wie man sieht: Der Erfolg ist in Simmering zu Hause.
Mit dem elften Wiener Gemeindebezirk verbindet man gerne den Begriff "Arbeiterbezirk". Riesige Gemeindebauten mit bis zu 420 Wohnungen findet man entlang der Simmeringer Hauptstraße. Der Wiener Zentralfriedhof, mit seinen 2,5 Quadratkilometern unter den größten Europas zu finden, ist gleichsam das Wahrzeichen des Bezirks.
Doch in letzter Zeit hat sich das Bild gewandelt: Mit der Umwandlung der Gasometer in Wohnungen entwickelte sich der sonst eher ländliche Bezirk zu einem urbanen Zentrum, wo sich auch Bobos gerne niederlassen.
Die Zukunft des Elften liegt inzwischen im Ungewissen: Bei der letzten Bezirksvertretungswahl hat die SPÖ ihre absolute Mehrheit verspielt – und den Weg für einen blauen Vorsteher frei gemacht. Der neue Bezirksbürgermeister ist nun FP-Mitglied Paul Stadler. Wie der neue SP-Kanzler Chrisitan Kern damit umgeht, wird noch eine spannende Frage sein.
Was Kern vermissen wird ist sicher sein Büro am Hauptbahnhof. Bei dem legte er nur auf eine Sache wert: Gute Aussicht auf sein Simmering.
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