Frostschäden: Rupprechter kündigt Hilfe für betroffene Bauern an

"Viele geschädigte Betriebe müssen massiv investieren, damit sie überhaupt weiter wirtschaften können", begründet Landwirtschaftsminister Andrä Ruprrechter das Maßnahmenpaket. | Foto: BMLFUW/Christopher Fuchs
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  • "Viele geschädigte Betriebe müssen massiv investieren, damit sie überhaupt weiter wirtschaften können", begründet Landwirtschaftsminister Andrä Ruprrechter das Maßnahmenpaket.
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ÖSTERREICH. Der durch die Wetterkapriolen Ende April verursachte Gesamtschaden in der Landwirtschaft wird auf über 200 Millionen Euro geschätzt – Tendenz steigend. Die genaue Schadenssumme stand noch nicht fest, als Bundesminister Andrä Rupprechter am 2. Mai in Wien ein Maßnahmenpaket vorstellte, das die Existenz betroffener bäuerlicher Familienbetriebe absichern soll.

"Wenn die Maßnahmen nicht ausreichend sind, ist der steirische Obstbau tot", sagt Johann Herbst, ein betroffener Obstbauer aus der Steiermark. Viele Kollegen denken ans Aufhören, sagt er. Frost und Schnee haben vor allem Landwirten in der Steiermark, Kärnten und im südlichen Burgenland zugesetzt. Weinbaugebiete sind in ganz Österreich betroffen.

Mittel aus dem Katastrophenfonds

In Absprache mit dem Finanzministerium werden zur Abmilderung der größten Schäden Mittel aus dem Katastrophenfonds bereitgestellt. Als Sofortmaßnahme wird Betrieben die Stundung der Agrarinvestitionskredite (AIK) ermöglicht. Während die Umsetzung der Mittel aus dem Katastrophenfonds noch geplant wird, können Betroffene ab sofort um die Stundung der Agrarinvestitionskredite ansuchen.

Schnee auf einem blühenden Apfelbaum
Schnee auf einem blühenden Apfelbaum hat unsere Klagenfurter Regionautin (Leserreporterin) Ingrid Bögner Ende April fotografiert.

Im Programm für ländliche Entwicklung sind Förderungen für die Anlage von Erwerbsobstkulturen sowie für den Schutz von Obst- und Weinbau vorgesehen. Die Mindesinvestitionsgrenze wird von 10.000 auf 5.000 Euro gesenkt, wovon kleine Betriebe profitieren. Diese Änderungen im Programm wird die EU-Kommission voraussichtlich im Mai genehmigen.

Änderungen in der Ernteversicherung

"Die aktuellen Ereignisse zeigen, wie wichtig es ist, dass Landwirte auch Eigenvorsorge betreiben und sich gegen die Risiken absichern", sagt Rupprechter und weist auf die kürzlich beschlossenen Änderungen in der Ernteversicherung hin. Die staatliche Bezuschussung der Versicherungsprämien für Schäden durch Frost, Sturm, Starkregen und Dürre soll bis zum Jahr 2020 um 76 Millionen Euro ausgeweitet werden.

Auer fordert Rabatt bei Sozialversicherung

Bauernbund-Präsident Jakob Auer verlangt das einmalige Aussetzen der bäuerlichen Sozialversicherungsbeiträge im dritten Quartal. "Die Preise für Milch und Fleisch sind auf Tiefstniveau, der Markt versagt und zu alledem kommen auch noch die alljährlichen Millionenschäden aus den Wetterkapriolen", sieht Auer die heimische Landwirtschaft in der Krise.

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