Crowdfunding: Viele Leute ermöglichen eine Idee
Mit kleinen Beträgen beteiligen sich viele Menschen an einer großen Idee: Mit Crowdfunding finanzieren sich in Österreich vor allem Start-ups und junge Unternehmen.
ÖSTERREICH. "Crowd" ist das englische Wort für Menge, "funding" bedeutet so viel wie "finanzieren". Crowdfunding ist also, wenn viele Menschen sich mit kleinen Geldbeträgen an unternehmerischen Ideen beteiligen.
Für junge Unternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist Crowdfunding ein Hilfsmittel, um genügend Geld für die Umsetzung ihrer Ideen aufzutreiben. Meist geschieht das online auf Crowdfunding-Plattformen. "Vor allem originelle Ideen haben gute Chancen beim Crowdfunding", sagt Erich Kühnelt von der WKÖ.
Eine Form des Crowdfunding ist das Crowdinvesting. Geldgeber werden dabei am Unternehmen beteiligt. Der Vorteile: Sie können geringere Beiträge einsetzen. "Die Unterstützung von regionalen, ökologischen und sozialen Unternehmen wird so eher gefördert als die reine Unterstützung wegen finanziellen Gewinns", sagt Kühnelt.
Vorteile für Unternehmer
Eine solche ökologische Unternehmung aus Österreich versucht derzeit auf der Crowdfunding-Plattform startnext.com das nötige Kapital aufzutreiben: Der Wiener Gründer Bernhard Sengstschmid setzt nicht nur bei der Finanzierung der App "Give Greenly" auf Crowdfunding. Die Naturschutz-App beruht auf der Idee, dass viele Menschen gemeinsam Großes leisten können. Vom Smartphone aus kann jeder einen kleinen Betrag für ein konkretes Naturschutzprojekt spenden. Dafür gibt es Gutscheine von Partnerfirmen der App, die sich dadurch umweltbewusst zeigen können.
"Bei einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne hast du schon einen Kundenstamm, auf den du bauen kannst", sagt Sengstschmid. Für ihn seien auch die Rückmeldungen von Spendern wichtig: "So kann man schon im Vorfeld das Produkt verbessern."
"Banken bleiben wichtig"
Als Wundermittel für mehr Unternehmergeist in Österreich dürfe man Crowdfunding laut Kühnelt allerdings nicht sehen, denn unterschiedliche Unternehmungen haben unterschiedliche Bedürfnisse. "Die Finanzierung durch Banken wird durch Crowdfunding nicht an Bedeutung verlieren", sagt er.
Seit Anfang September ist Crowdinvesting gesetzlich geregelt. "Welche Infos ein Projekt den Investoren zur Verfügung stellen muss, ist vorgeschrieben. Viele Menschen sind jedoch überfordert", warnt Bernd Lausecker vom Verein für Konsumentenschutz. Crowdinvesting sei keine Anlageform für Jedermann, das Risiko des Totalausfalls müsse den Investoren bewusst sein. Beim Crowdfunding dagegen bekommen Unterstützer das Geld zurück, wenn der angestrebte Betrag nicht erreicht wird.
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