Die Lehre wird immer anspruchsvoller
Die Digitalisierung und Globalisierung sorgen für neue Anforderungen bei den Lehrlingen.
ÖSTERREICH. Jedes Jahr besuchen etwa 30 Delegationen aus dem Ausland die Wirtschaftskammer Österreich, um sich das viel gepriesene duale Bildungssystem aus erster Hand erklären zu lassen. Doch obwohl die Lehre im Ausland bewundert wird, ist das vor allem bei uns im städtischen Umfeld verbreitete Vorurteil "Kannst’ nix, machst’ eine Lehre" verbreitet.
Fachkräfte mit krisensichereren Jobs
Dabei haben gerade Fachkräfte die krisensicheren Jobs und sind laut Marion Gabler-Söllner, Sprecherin der Abteilung Schulen der niederösterreichischen Landesregierung, gefragter denn je. "In der Industrie machen auch in Zukunft Facharbeiter mit Lehrabschluss den Kern der Beschäftigten aus", bestätigt der Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Christoph Neumayer, auf Anfrage der Regionalmedien Austria (RMA). Inzwischen sind die Anforderungen an Lehrlinge mitunter sehr hoch. "Die Lehre ist sehr anspruchsvoll geworden", sagt Gabler-Söllner zu den RMA.
Polyglott und technikaffin
Grund dafür seien die rasanten technologischen Entwicklungen sowie die Globalisierung. "Das erfordert mehr Mobilität, das Erlernen von Sprachen sowie die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen", so Gabler-Söllner weiter. Neumayer kündigt massive Veränderungen bei den Produktionsabläufen an, die der Umstellung auf Industrie 4.0 geschuldet sind. "Zusammenarbeit im interdisziplinären Team, kommunikative und interkulturelle Kompetenzen sind unabdingbar. Zusätzlich ist die Beherrschung neuer Technologien dringend erforderlich", so Neumayer. Weniger Technik, dafür mehr Persönlichkeit ist im Handel gefragt. "Es kommt vor allem auf die persönliche Einstellung der Bewerber an. Notwendig sind zudem Kundenorientierung und mathematische Kenntnisse", sagt Ines Schurin, Sprecherin des Handelsriesen Rewe.
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