Promis machen sich stark gegen Hasspostings

Starke Allianz: Mario Haas, Opus und Vertreter von Stadt und Land | Foto: Fischer/Stadt Graz
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Es braucht eine gemeinsame Kraftanstrengung, um auch im Bereich der sozialen Medien wieder zu einer sinnvollen Diskussionskultur zu kommen – ein entsprechenderVorstoß rund um das Thema Hasspostings kommt zum Ende des Jahres von der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, gemeinsam mit Soziallandesrätin Doris Kampus und dem Grazer Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner.
Grund sind die aktuellen Zahlen der im Jahr 2016 gemeldeten Fälle von Diskriminierung im Internet. Demnach haben sich in den vergangenen zwei Jahren die Fälle von Hasspostings im Internet beinahe verdreifacht. 109 Fälle wurden in diesem Jahr der Antidiskriminierungsstelle gemeldet. “Diese Statisktik verdeutlicht die Brisanz des Themas. Hetze und Hass in den sozialen Medien stehen auch in der Steiermark an der Tagesordnung und reichen von Beschimpfungen bis hin zu Mordrohungen”, sagt Daniela Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark.

Dringend empfohlen wird daher die Einführung einer Klarnamenpflicht. Das bedeutet, die Person muss sich mit bürgerlichem Namen beim Provider registrieren und ist sich dessen gewahr, dass sie nicht mehr anonym agiert und ihr Handeln Konsequenzen haben kann. “Aber auch wir als Gesellschaft selbst sind gefordert, aktiv gegen Hasspostings vorzugehen”, sagt Grabovac. Dazu plant die Antidiskriminierungsstelle Steiermark im kommenden Jahr eine App zu veröffentlichen, die das Melden von Hasspostings vereinfachen soll. Grabovac: “Meist entwickelt sich durch das Stehenlassen eines Hasspostings ein Verstärkungseffekt, sodass andere sich bemüssigt fühlen, Schlimmeres weiterzuposten und sich dies aufschaukelt.”

Grabovac erinnert in diesem Zuge daran, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung laut Artikel 10 der Europäichen Menschenrechtskonvention nicht unbegrenzt ist, sondern auch mit Pflichten und Verantwortung verbunden ist. Eingeschränkt ist die Meinungsfreiheit laut Gesetz unter anderen etwa aus Gründen des Ehrschutzes sowie der Wahrung der Rechte Dritter oder zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie zur Verhütung von Straftaten. “Uns fällt auf, dass gerade die vermeintliche Anonymität des Internets viele zum Trugschluss verleitet, alles ohne Konsequenzen äußern zu können”, so Grabovac.

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