Wirtschaftskammer will Akademiker zur Selbstständigkeit motivieren
Mit einem österreichweit bisher einzigartigen Gründungsbüro der WKO an einer Universität wird ein erster wichtiger Schritt gesetzt.
Mehr Unternehmen aus dem Hochschulbereich: Dieses Ziel hat sich die WKO Steiermark gesetzt. Denn akademische Start-ups schaffen im Durchschnitt doppelt so viele Arbeitsplätze wie andere Firmengründungen.
So hat eine eine aktuelle von der Fachhochschule Campus 02 durchgeführte qualitative Erhebung unter 60 steirischen Start-ups ergeben, "dass im akademischen Umfeld überproportional viele Arbeitsplätze geschaffen werden“, betont WKO-Präsident Josef Herk. Genauer gesagt sind es fünf Jobs innerhalb von fünf Jahren, damit stellen Start-ups im akademischen Umfeld doppelt so viele Mitarbeiter ein, wie es bei Firmengründungen im Durchschnitt der Fall ist. Mehr als 1.000 Start-ups wurden allein in den vergangenen 15 Jahren in der Steiermark gegründet. Sie haben für einen direkten Wertschöpfungseffekt in der Höhe von 400 Millionen Euro gesorgt.
Besonders hervorzuheben sind hier als Ausgangspunkt und Inkubatoren der Science Park Graz, das Zentrum für angewandte Technologien in Leoben und das ebenfalls in Graz beheimatete Zentrum für Wissens- und Technologietransfer in der Medizin. „Auffallend dabei ist die ausgeprägte Wachstums- und Risikobereitschaft, aber auch die starke internationale Ausprägung“, betont WKO Steiermark Direktor Karl-Heinz Dernoscheg. Die Exportquote beträgt hier nämlich bereits in der Gründungsphase 39 Prozent.
Neben diesen hochtechnologischen Start-ups gibt es aber auch eine breite Vielfalt an Gründungen mit akademischem Hintergrund. Rund zehn Prozent der jährlich rund 4.000 Gründer in der Steiermark haben einen akademischen Titel.
Gründungspotenzial ausbauen
Die Wirtschaftskammer will Start-ups im akademischen Umfeld nun weiter stärken. Ein eigenes Maßnahmenpaket sieht nicht nur die Intensivierung der Kooperation mit den Hochschulen vor, sondern auch den Ausbau spezieller Beratungsdienstleistungen in der Gründungsphase und den Ausbau von Coachingangeboten in der Nachgründungsphase.
Eigenes WKO-Gründerbüro
Ab Herbst soll darüber hinaus noch ein weiteres Projekt zur Stärkung akademischer Gründungen starten. In Kooperation mit dem Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship der Uni Graz wird der „Gründungsstandpunkt“, das österreichweit erste Gründerbüro der WKO direkt an einer Universität eröffnet. „Wir stellen dafür einen eigenen Lehrauftrag zur Verfügung. Ziel ist eine Stärkung des Start-up-Gedankens unter den Studierenden und eine entsprechende Bewusstseinsbildung. Selbständigkeit soll verstärkt als Karriereweg in Betracht gezogen werden", betont Institutsleiter Alfred Gutschelhofer.
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