Josef Hechenberger: „Der Holzpreis ist derzeit im Keller“

Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger

Holzwirtschaft ist auf vielen Bauernhöfen in Tirol Teil der Existenz. Gibt es Zahlen, wie viele Bauern für Tirols Waldbestand arbeiten?
Josef Hechenberger: „In Tirol gibt es etwa 30.000 Waldbesitzer, davon sind 30 Prozent in Privatbesitz, 34 Prozent bewirtschaften die Agrargemeinschaften, 22 Prozent gehören den Bundesforsten und 14 Prozent sind in Gemeindebesitz. Die Holzwirtschaft hat für viele Bauern neben der Produktion von Lebensmitteln eine existenzielle Bedeutung.“

Wie viele Arbeitsplätze werden in Tirol durch die Holzwirtschaft gesichert?
„In Tirol sind indirekt oder direkt über 33.000 Menschen beschäftigt. Den Produktionswert rein aus der Tiroler Forstwirtschaft schätze ich auf etwa 80 Mio. Euro.“

Wertvoller Rohstoff Holz? Wie entwickeln sich die Preise am Markt?
„Der Holzpreis ist derzeit etwas im Keller, dieser ist eng mit dem Wirtschaftswachstum verbunden. Auch stockt der Export in die arabischen und nordafrikanischen Länder und der niedrige Ölpreis tut auch das Seine.“

Wie sehen Sie das Verhältnis zwischen Jagd und Waldbauern? Auch in Beurteilung mit dem neuen Jagdgesetz.
„Mit dem neuen Jagdgesetz wird die Entwicklung der Jungwaldbestände in der Abschussplanung berücksichtigt. So können Wildschäden minimiert und gesunde, widerstandsfähige Wälder erhalten werden.“

Wo sehen Sie mittelfristig die größten Probleme für Tirols Waldbauern?
„Ein großes Problem wird langfristig gesehen der Klimawandel sein, gewisse Baumarten wie etwa die Fichte werden ein Standortproblem bekommen. Es laufen intensive Forschungen zum Thema. Eine weitere große Herausforderung werden die zunehmenden Nutzungskonflikte – Waldbauern, Tourismus, Freizeitbestreben und Schutzwaldfunktion – sein.“

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