22. September: Düringer, ein asketischer Ex-Prolet auf Stimmenfang

Agnes Preusser, stv. Chefredakteurin der bz - Wiener Bezirkszeitung. | Foto: Edler
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Schon länger stand es im Raum, jetzt ist es Realität: Kabarettist Roland Düringer hat eine Partei gegründet. "Ich bin der Taxler. Die Partei ist das Taxi (...) und sie dürfen dann alle mitfahren, ich bring die Fuhr wohin, mehr kann ich nicht tun." Das sagt er in seinem ersten Video dazu. Und das war's dann auch schon wieder mit Inhalten. Nicht einmal, wo die Fuhr hinsoll wird gesagt.

Die Partei sei ein Angebot für all jene, die in der jetzigen Parteienlandschaft kein passendes Angebot fänden und gleichzeitig auch eine „paradoxe Intervention“. Was auch immer das in diesem Zusammenhang heißen soll. Es ist aber schließlich auch als Kunstprojekt zu verstehen. Und da darf man ja alles behaupten und es klingt irgendwie cool.

Muss man die politischen Interessen von jemandem ernst nehmen, der die Rolle als Proleten mit seinem Programm „Benzinbrüder“ salonfähig gemacht hat? Von jemandem, der sich geläutert als moderner Asket präsentiert und ohne Handy, E-Mail und in einem vom Kanalnetz unabhängigen Wohnwagen lebt?

Ja.

Denn dass Comedians in die Politik wandern, hat generell derzeit Hochsaison. Angefangen beim bekanntesten Beispiel Beppe Grillo aus Italien. Seine Partei MoVimento 5 Stelle (Fünf-Sterne Bewegung) erreichte bei den Parlamentswahlen im Frühjahr 2013 25,55 Prozent und wurde damit drittstärkste Fraktion. Er tritt insbesondere gegen mafiöse und korrupte Verhältnisse in Italien auf. Kritiker sehen ihn als gefährlichen Populisten, der sich selbst so verhält wie die Politiker, die er anprangert.

Vom Problemfeld Korruption profitierte auch Jimmy Morales, der jetzige Staatspräsident von Guatemala. Sein Vorgänger wurde wegen Korruption verhaftet. Morales war zuvor mit der Klamauk-Show Moraljes (Moral) bekannt geworden. Sein politisches Profil ist weniger komisch. Er tritt gegen Abtreibung und für die Todesstrafe ein. Zudem leugnet er den Völkermord an den ansässigen Ixil in den 80er-Jahren.

Oder Jón Gnarr. Er wurde währen der Finanzkrise in Island groß. 2010 wurde er mit seiner „Besten Partei“ von Reykjaviks Bewhnern mit 34, 7 Prozent ins Bürgermeisteramt gehoben. Und das mit einem Programm das einen Eisbären für den Reyjaviker Zoo, Gratishandtücher in Schwimmbädern und das Importieren von Juden, „damit jemand, der etwas von Wirtschaft versteht, nach Island kommt“, beinhaltet.

Was das mit Österreich zu tun hat? Immerhin halten sich hier mafiöse Zustände, Korruption und die Finanzkrise zumindest halbwegs in Grenzen. Trotzdem. In Österreich buhlen ein blauer und ein grüner Kandidat – also Kandidaten aus ursprünglichen Protestparteien – um den Posten als Bundespräsident. Den Koalitionsparteien wurde eine ganz klare Absage im ersten Wahldurchgang erteilt. Die Leopoldstadt-Wahl hat gerade mal 35 Prozent der Wähler zu den Urnen gelockt. Die Zeichen stehen also auf Protest, Wahlmüdigkeit und Politikverdrossenheit.

Die Zeichen stehen also darauf, dass ein asketischer Ex-Prolet ohne Parteiprogramm tatsächlich Wähler anlocken könnte. Das sollte einem doch zu denken geben.

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