Großdemo in Liesing: 4.000 Leute wollen wegen Asylheim auf die Straße

Noch ist es friedlich am Liesinger Platz. Am 14. März kommt es hier um 18 Uhr zur Großdemo. | Foto: Alois Fischer
  • Noch ist es friedlich am Liesinger Platz. Am 14. März kommt es hier um 18 Uhr zur Großdemo.
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  • hochgeladen von Agnes Preusser

WIEN. „Großdemo“ steht auf der Ankündigung für eine Protestveranstaltung am 14. März in Liesing. Die FPÖ macht gegen das Aslyheim in der Ziedlergasse mobil. Und die Veranstaltung soll tatsächlich groß werden. Organisator Wolfgang Jung (FPÖ) rechnet mit mindestens 2.000 Teilnehmern.

Auch die von den Grünen angemeldete Gegen-Demo könnte die 2.000er-Marke sprengen, so Tarik Darwish von den Liesinger Grünen. Wenn man den Veranstaltern Glauben schenkt, kann man also mit 4.000 Menschen rechnen, die im 23. Bezirk auf die Straße gehen werden. Zum Vergleich: Bei den Protesten rund um den Akademikerball nahmen laut Polizei heuer 5.000 Demonstranten teil. Das allerdings verteilt auf die gesamte Innenstadt. Und nicht eingekesselt am vergleichsweise winzigen Liesinger Platz.

Polizei noch ohne Konzept

„Eine genaue Schätzung kann ich nicht abgeben“, sagt SPÖ-Bezirksvorsteher Gerald Bischof. „Aber ich bin mir sicher, dass es viele Menschen werden. Beide Seiten haben schließlich weit über die Bezirksgrenzen hinweg mobilisiert.“ Die Polizei sei natürlich bereits informiert. Wie die Sicherheitsmaßnahmen aber konkret aussehen, ist noch unklar. „Wir haben noch kein Konzept“, sagt Thomas Keiblinger, Pressesprecher der Wiener Polizei. Das sei bei Demos allerdings so üblich. „Wie alles ablaufen wird, wissen wir erst ein, zwei Tage vorher. Aber auch wir rechnen damit, dass es eine größere Veranstaltung werden wird.“

Unklar ist außerdem wie sich die Proteste auf die öffentlichen Verkehrsmittel und den Autoverkehr auswirken werden. Der nahe gelegene Busbahnhof könnte gänzlich lahm gelegt werden. „Die Straßen sind freizuhalten“, sagt Bezirksvorsteher Bischof. „Dass das aber in der Praxis funktioniert, wenn wirklich Tausende kommen, wage ich zu bezweifeln.“ Bei den Wiener Linien wartet man noch ab. „Maßnahmen werden knapp davor entschieden“, so Pressesprecher Michael Unger. „Das hängt auch von der Einschätzung der Polizei ab.“

FPÖ gibt sich entspannt

Bei den Blauen glaubt man übrigens nicht, dass es zu einem Kampf zwischen Rechts und Links kommen wird. Ganz im Gegenteil. Wolfgang Jung beginnt auf bz-Anfrage sogar zu lachen. „Wenn die anderen überhaupt 50 Demonstranten zusammen kriegen, sind die gut.“ Das Kernklientel der linken Demos sei nämlich hauptsächlich in der Stadt beheimatet und würde nicht extra an den Stadtrand fahren.

Ganz so abwegig ist der Protest gegen die FPÖ-Demo aber nicht. Nicht überall ist man mit der blauen Vorgehensweise einverstanden. Die Offensive gegen Rechts und die Plattform für eine menschliche Asylpolitik laden alle „antirassistischen und solidarischen Initiativen und Einzelpersonen ein, sich den rassistischen Hetzern entgegenzustellen“. Zumindest auf Facebook zeigen sich 1.300 Leute daran interessiert.

Auch die Liesinger Pfarren setzen ein gemeinsames Zeichen gegen die Demo und für die Flüchtlinge. Darum werden am 14. März um 18 Uhr alle Liesinger Kirchenglocken für fünf Minuten läuten. Man wolle den Menschen das Gefühl geben, dass sie willkommen seien. Die Pfarre Rodaun lädt außerdem um 18.05 Uhr zu einem Friedensgebet ein.

Und da ist auch noch die Buchhandlung „Lesezeit“ am Liesinger Platz. Dort will man auch gegen die Demo eintreten. „Wir stellen im Laufe des Montags unsere Auslagen als Schaufenster der Toleranz zur Verfügung“, heißt es auf ihrer Facebook-Seite. „Kommen Sie in der Lesezeit am Liesinger Platz vorbei und hinterlassen Sie an unseren Auslagenscheiben eine kurze und freundliche Botschaft (keine Hassbotschaften und Beschimpfungen).“

Die Zeichen stehen also auf Konfrontation. „Unsere Demonstration soll ganz friedlich ablaufen“, zeigt sich FPÖ-Jung trotzdem optimistisch. Mal sehen, ob er Recht behält.

Hintergrund

Bericht:FPÖ protestiert im März in Liesing
Analyse: Warum Liesing zum Sinnbild des Flüchtlingsphänomens wurde
Kommentar: Das Asylheim und seine Profiteure

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